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Taizé:

Festliche Atmosphäre zum 100. Geburtstag Frère Rogers

Stand: 08.06.15 01:40 Uhr

08.06.2015. Am Sonntag, den 10. Mai lud die Communauté die Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung nach Taizé ein, um ihres Gründers, Frère Rogers, anlässlich dessen 100. Geburtstags zu gedenken. "An einem wunderschönen Frühlingstag, " schreibt die Communauté jetzt in ihrem Newsletter , "standen den zahlreichen Gästen verschiedene Thementreffen zur Auswahl. Die Anwesenheit mehrerer Bischöfe, Pastoren, katholischer und orthodoxer Pfarrer gab dem Tag eine besondere ökumenische Note." Frère Roger war am 16. April 2005 von einer psychisch kranken Frau ermordet worden.

Pastor François Clavairoly, Vorsitzender des Protestantischen Kirchenbundes von Frankreich, nutzte die Gelegenheit an diesem 10. Mai, um die Communauté zu besuchen. Am Tag darauf traf er Brüder der Communauté und die jungen Freiwilligen, und sprach während des Mittagessens mit der Communauté.

Frere Roger war am 16. August 2005 - vier Tage vor seinem 65-jährigen Taizé-Jubiläum -  von einer psychisch kranken Frau während des Abendgebetes in der Versöhnungskirche mit einem Messer so schwer verletzt worden, dass er kurz darauf starb.

Der Schweizer Frère Roger, eigentlich Roger Louis Schutz-Marsauche, war am 20. August 1940 zum ersten Mal nach Taizé im französischen Burgund gekommen, und hatte Juden und französische Oppositionelle vor der Gestapo, Hitlers Geheimen Staatspolizei, versteckt. Später hielt sich Schutz in der Schweiz auf und kehrte im Herbst 1944, nach der Befreiung der Ortschaft, zusammen mit 3 Freunden nach Taizé zurück.Schutz kümmerte sich in Taizé zunächst um Kriegswaisen und Deutsche Kriegsgefangene.

Bald sammelte sich um Schutz alias Frère Roger ein Kreis von Helfern. In der Folge wurde - unter dem Priorat von Frère Roger - die Communauté de Taizé gegründet. Die ersten sieben Taizé-Brüder legten am 17. April 1949 ihre Ordensgelübde ab. Diese umfassen Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam.

Für das Jahr 1974 berief Frère Roger ein "Konzil der Jugend" ein, das ihn weltweit bekannt machte. 1979 wurde das religöse Jugendtreffen ausgesetzt und in einen "Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde" umgewandelt.

65 Jahre später umfasst die ökumenische Bruderschaft von Taizé rund 100 Mitglieder. Die Brüder von Taizé kommen aus 25 Nationen und gehören verschiedenen Kirchen an, so von Evangelischen Kirchen, der anglikanischen und der Katholischen Kirche.

Die Arbeit von Frère Roger wurde von mehreren katholischen Päpsten gewürdigt. So wurde Frère Roger von Papst Johannes XXIII. von 1962 bis 1965 als Beobachter zum Vatikanischen Konzil eingeladen. Währed des Konzils lernte Frère Roger Karol Wojtyla, den späteren Papst Johannes Paul II., kennen. Zeitlebens verband beide eine freundschaftliche Beziehung. In den folgenden Jahren kam es zu Besuchen von Frère Roger in Polen und von  Karol Wojtyla, damals Krakauer Erzbischof, in Taizé. Nach der Wahl Wojtyla zum Papst hatte Johannes Paul II Frère Roge jährlich zu einer Privataudienz empfangen.

Frère Roger engagierte sich darüber hinaus in der Armenarbeit und stand dazu in Kontakt mit Mutter Theresa.

Am 10. Mai 2015 wäre Frère Roger einhundert Jahre alt georden.

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