Grünes Klassenzimmer | Bildquelle: RTF.1

Mössingen:

Basisarbeit für den Naturschutz

Stand: 25.05.15 16:06 Uhr

Sei es in den Gemeinden, auf Landes- oder Bundesebene oder staatenübergreifend - immer mehr Politiker machen sich Gedanken, wie sie den Naturschutz voranbringen können. Mit einem neuen Projekt will die Stadt Mössingen jetzt zeigen, wo damit am besten begonnen werden sollte: nämlich bei den ganz Kleinen. Im sogenannten "Grünen Klassenzimmer" sollen Kinder unter anderem den Kreislauf der Natur kennenlernen und somit Basisarbeit für den Naturschutz leisten können.


Rund 70 Kinder der Bästenhardt- und Oberdorfschule in Mössingen haben das grüne Klassenzimmer Faulensteig eingeweiht. Im Rahmen einer Projektwoche haben sie sich mit dem Thema Erde auseinandergesetzt. Die ehemalige Pflanzschulhütte soll künftig Anlaufpunkt für Schulen und Kindergärten sein, die waldpädagogischen Aktivitäten nachgehen wollen.

Laut Revierförster Joachim Kern sei es wichtig, dass alle Menschen – und da fange man am besten bei den kleinen Kindern an – draußen in der Natur seien, dass sie erleben, wie schön und sensibel Natur sei, und wie wichtig das für das Leben und die Umwelt sei. Ob das jetzt der Artenreichtum sei, oder der Einfluss auf das Klima, die Möglichkeit mich zu erholen von einem anstrengenenden Berufsalltag - der Mensch brauche einfach Rückzugsflächen draußen in der Natur.

Aber nur was man kennt, kann man schützen – so die Auffassung des Försters. Deshalb gibt er den Gruppen Hilfestellung und erklärt, wie sie im Wald forschen und Zusammenhänge entdecken können.

Die Gruppe habe ein bisschen in der Erde gegraben und geguckt, welche Tiere da leben, so der kleine Jamie von der Bästenhardt-Schule. Da hätten sie auch Tiere gefunden und zwar einen Regenwurm, eine Kellerassel oder einen Käfer. Es habe Spaß gemacht, neue Dinge zu sehen. Zum Beispiel habe Jamie nicht gewusst, dass es im Wald Blindschlechen oder Eidechsen gibt, oder dass es Moos im Wald gibt.

In einen Eierkarton sollten die Grundschüler bei ihrer Entdeckungstour Dinge mit unterschiedlichen Merkmalen sammeln: Etwas Spitzes, wie beispielsweise einen Stein, etwas Weiches wie Moos, etwas mit glatter Oberfläche...

Für einige Schüler sei es die erste Begegnung mit dem Wald gewesen. Da könne man laut Förster Kern eigentlich immer erleben, wie begeistert Kinder seien, wenn sie draußen in der Natur seien. Wenn sie auch die Freiheit eines so großen Klassenzimmers genießen könnten, ohne vier Wände. Und wenn sie spüren würden, wie es dort draußen ganz anders sei: Es sei warm oder kalt, es würde regnen oder sei tocken. Man rieche etwas anderes. Und das seien erste elementare Erfahrungen, die dann prägend seien.

Rund 7000 Euro hat das Projekt gekostet. Die Hälfte der Kosten trägt die Stadt Mössingen. Die andere Hälfte kommt vom Verein Vielfalt, dessen Zweck die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege ist.

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