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Görlitz:

"Versöhnung ist auch im Leben der Völker niemals abgeschlossen" - Kirche: Treffen der Deutsch-Polnischen Kontaktgruppe in Görlitz

Stand: 25.05.15 09:15 Uhr

25.05.2015. Die Kontaktgruppe der Deutschen und Polnischen Bischofskonferenz hat ihre 21. Jahrestagung (19.-21. Mai 2015) beendet. Unter der Leitung von Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, und Erzbischof Wiktor Skworc (Kattowitz) kam die Kontaktgruppe erstmals in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec zusammen. Schwerpunkt der Beratungen war der 50. Jahrestag des Briefwechsels zwischen den polnischen und den deutschen Bischöfen (1965) während des Zweiten Vatikanischen Konzils. Dieser wird gemeinsam mit der Ostdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als Initialzündung für die deutsch-polnische Versöhnung nach der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges betrachtet.

Die Bischofskonferenzen aus Deutschland und Polen werden den Briefwechsel am 22. November 2015 in Tschenstochau würdigen. Darüber hinaus wird die Maximilian-Kolbe-Stiftung im Auftrag der Bischöfe beider Länder eine Ausstellung über die Bedeutung des Briefwechsels für die deutsch-polnische Versöhnung organisieren. Sie wird am 18. November 2015 in Breslau und Berlin eröffnet und anschließend in verkleinerter Form als Wanderausstellung in Deutschland und Polen gezeigt. Erzbischof Schick hob die bleibende Bedeutung des Versöhnungsauftrages hervor: „Versöhnung ist auch im Leben der Völker niemals abgeschlossen. Sie muss als roter Faden stets vorhanden sein und immer neu realisiert werden."

Weitere Themen der Kontaktgruppe waren die bevorstehende Weltbischofssynode zum Thema Familie. Die Mitglieder unterstrichen die einzigartige Bedeutung von Ehe und Familie als Keimzelle von Staat und Kirche. Ebenso standen der Weltjugendtag 2016 in Krakau, die kirchliche und politische Situation in der Ukraine und die Verfolgung von Christen im Mittleren Osten und in Teilen Afrikas auf der Tagesordnung. Bischof Wolfgang Ipolt (Görlitz) berichtete über die wachsenden zwischenkirchlichen Beziehungen in den grenznahen Regionen wie Görlitz-Zgorzelec und Liegnitz.

Die Deutsch-Polnische Kontaktgruppe wurde vor mehr als 20 Jahren als Forum des jährlichen Austausches zwischen beiden Bischofskonferenzen gegründet. „Die Kontaktgruppe hat die Aufgabe, die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Polen weiterzuentwickeln und Hindernisse oder Stolpersteine dagegen aus dem Weg zu räumen", so Erzbischof Schick. „Unsere deutsch-polnischen jahrzehntelangen Erfahrungen in der Versöhnungs- und Friedensarbeit wollen wir auch für andere Kirchen und Nationen in Europa und weltweit fruchtbar machen."

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