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Kardinal Marx: Diakonenweihe ein "Geschenk für uns alle" - Erzbischof von München und Freising nimmt acht junge Männer in Kirchendienst auf

Stand: 24.05.15 08:19 Uhr

24.05.2015. Kardinal Reinhard Marx hat am Pfingstsamstag, 23. Mai, im Münchner Liebfrauendom acht jungen Männern die Diakonenweihe gespendet. Der Erzbischof von München und Freising würdigte in seiner Predigt die Bereitschaft der Priesteramtskandidaten, ihr Leben in den Dienst der Kirche zu stellen: "Welch ein Geschenk ist das für uns alle, für die ganze Kirche und für unser Erzbistum." Auch wenn dies "etwas Besonderes, besonders Verbindliches, weit mehr als jeder Arbeitsvertrag" sei, dürften diese aus ihrer Berufung aber "keinen falschen Klerikalismus machen", mahnte er.

„Wer eintritt in den Dienst des Herrn, sollte wissen, dass er in eine Kelter eintritt, in der er gedrückt und getreten wird", zitierte der Erzbischof eine Betrachtung des Augustinus. „Ihr seid berufen, Euch verwandeln zu lassen, guter Wein zu werden." Dies sei „aber kein Spaziergang", sondern vielmehr ein „stetes Ringen und eine lebenslängliche Aufgabe, wie eine Liebesbeziehung, bei der man auch mit all seinen Kräften hineingeht". Die „Testfrage", ob ein Kandidat würdig sei, zum Diakon geweiht zu werden, laute daher nicht, ob jemand besonders fromm sei. Die entscheidende Frage sei vielmehr, „ob er immer bei Jesus sein will, ein Leben lang".

„Sind wir bei ihm, bei dem, was wir tun, was wir reden und wofür wir uns engagieren", fragte Marx auch an die Gottesdienstbesucher gewandt. „Oder sind wir bei uns selbst, bei unserem Wohlbefinden und unseren Interessen?"

„Das Geheiß Jesu, wer mir dient, der folge mir nach, dieses Fundament der Nachfolge, dass wir nicht mehr von ihm lassen können, das formt unser Leben", sagte der Erzbischof. „Ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass Ihr diesen Weg findet", wandte er sich an die Weiheempfänger. "Dann findet ihr auch menschliche Erfüllung, das kann ich nach ein paar Jährchen im klerikalen Dienst sagen."

In allen Gedanken, Worten und Taten „ganz bei Christus" zu sein, sei auch der „tiefste Sinn" der Ehelosigkeit, zu der sich die acht Männer mit ihrer Weihe zum Diakon verpflichtet haben. Zölibatär zu leben, sei „kein Opfer, sondern eine Gabe, eine Verheißung, die nur gelingen kann, wenn wir ganz bei ihm sind".

Zu Diakonen wurden geweiht: Thomas Barenth (34) aus der Pfarrei St. Kastulus in Moosburg (Pastoralkurs im Pfarrverband Bergkirchen-Schwabhausen); Benjamin Bihl (27) aus St. Johannes in Fellbach, Diözese Rottenburg-Stuttgart (Pastoralkurs in der Stadtkirche Traunstein); Martin Gehringer (26) aus der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Bad Tölz (Pastoralkurs im Pfarrverband Indersdorf); Rohan Lobo (33) aus St. Michael in Mumbai, Indien, Mitglied der Gemeinschaft Emmanuel (Pastoralkurs im Münchner Pfarrverband St. Thomas Apostel-St. Lorenz); Tobias Prinzhorn (36) aus St. Margaretha in Pemmering (Pastoralkurs im Pfarrverband Röhrmoos-Hebertshausen); Thomas Weinzierl (30) aus der Pfarrei St. Leodegar in Egenhofen (Pastoralkurs in der Stadtkirche Bad Aibling); Philipp Werner (39) aus St. Maria Suso in Ulm, Diözese Rottenburg-Stuttgart (Pastoralkurs im Pfarrverband Oberes Priental); Adrian Zessin (29) aus Maria Thalkirchen in München (Pastoralkurs im Pfarrverband Partenkirchen-Farchant-Oberau).

Die Weihekandidaten haben Theologie studiert und bereiten sich derzeit im Rahmen eines zweijährigen Pastoralkurses in der praktischen Ausbildung in einem Pfarrverband auf ihre Arbeit als Priester vor. Die Priesterweihe folgt in der Regel ein Jahr nach der Diakonenweihe. (uq)

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