Krebsinformationstag Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Erster Krebsinformationstag in der Stadthalle

Stand: 05.04.14 18:13 Uhr

Krebs gilt in Deutschland nach Herz- Kreislauferkrankungen als die zweithäufigste Todesursache. Und auch wenn nicht alle Krebserkrankungen tödlich verlaufen, stellen sich Betroffenen und Angehörigen viele Fragen. Um verlässliche Informationen über die unterschiedlichen Krankheitsbilder und Behandlungsmöglichkeiten zu geben, haben sich die Patientenzeitschrift Krebsmagazin und das Reutlinger Krebszentrum jetzt zusammengetan, und heute den ersten Reutlinger Krebsinformationstag veranstaltet.

Mit vielen unterschiedlichen Angeboten wollte der erste Reutlinger Krebsinformationstag heute wichtige Aufklärung zu den häufigsten Krebserkrankungen leisten. Denn allein im Landkreis Reutlingen erkranken rund 800 Menschen pro Jahr neu. Krebs ist damit eine Krankheit die alle betrifft. Wer nicht selbst erkrankt ist, hat meist einen betroffenen Familienangehörigen, Freund oder Bekannten.

Der Krebsinformationstag soll für alle sein. Die Geschäftsführerin der Reutlinger Kreiskliniken Dr. Rafaela Korte erklärte: "Die Besucher können – und das war unser Anliegen – sich breit informieren, können mit Experten sprechen, hochspezialisierten Krebsexperten aber auch Selbsthilfegruppen. Sie können sich im Darmmodell informieren, wie sieht ein Krebs eigentlich wirklich aus. Vor allen Dingen ist es uns wichtig: es sollen Gespräche geführt werden, Gespräche die Angst nehmen."

Das große Darmkrebsmodell ist ein ganz besonderes Ausstellungsstück beim ersten Reutlinger Krebsinformationstag. Das Modell soll den Besuchern, eine der am häufigsten auftretende Krebserkrankung genauer vor Augen führen. Der Besucher, schildert Dr. Korte, könne durch ihn hindurchgehen und sich die verschiedensten Stufen des Darmkrebses anschauen. Von der Früherkennung bis hin zum bösartigen Tumor. Ziel sei es, dass den Besuchern klar werde, wie wichtig eine Vorsorge sei. Denn wenn der Darmkrebs früh erkannt werde, könne er ohne komplexe Therapie geheilt werden, ergänzte Korte.

Neben dem begehbaren Darmmodell standen in der Reutlinger Stadthalle rund 20 verschiedenste Aussteller bereit. Sie brachten den Besuchern beispielsweise neue Therapieansätze näher oder informierten über die Angebote von Selbsthilfegruppen in der Region Neckar Alb.
Zudem hielten Experten Vorträge zu Früherkennung, Therapie und Heilungschancen verschiedener Krebserkrankungen. Um mögliche Vorurteile in der Bevölkerung auszuräumen, ist es wichtig dass die Menschen über die medizinischen Entwicklungen informiert sind, so auch die Erfahrung von Chefarzt Professor Kubicka. Eines der größten Vorurteile, so der Mediziner, sei dass viele glaubten, eine Krebsdiagnose sei in jedem Fall ein Todesurteil. Hier gelte es die Ängste zu nehmen. Denn in der heutigen Zeit seien wesentlich mehr Krebserkrankungen heilbar als die meisten Menschen glaubten. Und selbst bei unheilbaren Krankheitsverläufen gäbe es in der zwischenzeit Therapien, die das Leben der Patienten deutlich verlängerten und dennoch gut verträglich seien.

Das oberste Ziel des Krebsinformationstages ist es, die aktuellen Erkenntnisse auf verständliche Weise in die Bevölkerung zu tragen. Auch im nächsten Jahr möchten das Kreisklinikum Reutlingen und das Krebsmagazin den Menschen in der Region wieder einen Informationstag zum Thema Krebs anbieten.

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