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Stuttgart:

Tarifrunde Einzelhandel Baden-Württemberg - Ver.di: Warnstreiks vor der zweiten Verhandlungsrunde

Stand: 17.05.15 23:06 Uhr

17.05.2015. Im Hinblick auf die zweite Verhandlungsrunde am kommenden Dienstag legten nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di am 15. und 16. Mai 2015 mehrere hundert Beschäftigte im Land ganztägig die Arbeit nieder. Der Protest richte sich Ver.di zufolge gegen das "viel zu niedrige" erste Angebot, das die Arbeitgeber vorgelegt hätten.

Dem Streikaufruf von ver.di folgten am 15. Mai 2015  rund 500 Beschäftigte in Stuttgart und Umgebung, Heilbronn und Reutlingen. Betroffen waren ver.di zufolge die Unternehmen Kaufland, Real, Kaufhof, H & M, COS, Esprit und Zara:

"350 Streikende versammelten sich ab 10 Uhr 15 in Stuttgart zu einer Streikversammlung. Gemeinsam zogen sie durch die Innenstadt und protestierten für höhere Entgelte.", so ver.di. Für besonderen Unmut habe " das viel zu niedrige, völlig unzureichende Angebot" der Arbeitgeber" gesorgt, das lediglich eine 1,5 %-ige Tariferhöhung vorsehe.

Bereits am Dienstag und Mittwoch hatte ver.di zu ganztägigen Streiks bei mehreren Kauflandbetrieben im Raum Heilbronn und Schwäbisch Hall und bei Esprit in Metzingen aufgerufen; rund 200 Personen waren diesen Aufrufen gefolgt.

Die Arbeitgeber hatten ver.di zufolge am 28. April in erster Runde folgendes Angebot (bei einer Laufzeit von 21 Monaten) vorgelegt:

- Erhöhung der Löhne und Gehälter im ersten Jahr um 1,5 % (nach einem Nullmonat)

- Zahlung einer nicht tabellenwirksamen Einmalzahlung im zweiten Jahr in Höhe von 215,- € Von ver.di wurde das Angebot als völlig unzureichend zurückgewiesen.

ver.di fordere dagegen eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 1 € pro Stunde sowie ein tarifliches Mindesteinkommen von 1850 €. Der neue Tarifvertrag soll für eine Laufzeit von 12 Monaten vereinbart werden.

Zudem strebe ver.di für die Tarifverträge des Einzelhandels wieder – wie bis zum Jahre 2000 jahrzehntelang üblich – die Allgemeinverbindlichkeitserklärung an: "Das bedeutet, dass die Tarifverträge wieder für alle Unternehmen und alle Beschäftigten der Branche verbindlich gelten würden. Damit soll der weiteren Verbreitung von „Armutslöhnen" in der Branche entgegengewirkt werden.", so ver.di.

Die Tarifverhandlungen werden ver.di ufolge am kommenden Dienstag, den 19. Mai in Ludwigsburg im Hotel Nestor  in zweiter Runde fortgesetzt. Voraussichtlicher Verhandlungsbeginn ist 10 Uhr 30. (ver.di)

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