Verhandlung am Landgericht Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen/Reutlingen:

Prozessauftakt im Sondelfinger Mordfall

Stand: 15.05.15 12:28 Uhr

Im Fall des mutmaßlichen Raubmords im November vergangenen Jahres in Reutlingen-Sondelfingen hat heute der Prozess vor dem Tübinger Landgericht begonnen.


Heute morgen, um kurz nach neun Uhr betritt die fünfte Schwurgerichtskammer den Saal 120 im Tübinger Landgericht. Zur Verhandlung steht gemeinschaftlicher Mord in Tateinheit mit gemeinschaftlichem schweren Raub mit Todesfolge.

Eigentlich hätte der 30-jährige Beschuldigte heute nicht alleine auf der Anklagebank sitzen sollen. Doch sein 50-jähriger mutmaßlicher Mittäter hatte sich bereits zuvor in der Untersuchungshaft in der JVA in Hechingen das Leben genommen.

In einem Hochhaus im Reutlinger Stadtteil Sondelfingen sollen die beiden Männer am 15. November 2014 eine 58-jährige, gehbehinderte Frau in ihrer Wohnung überfallen haben. Um in Ruhe nach Schmuck und Bargeld suchen zu können – so die Anklage – hätten sie ihr Opfer so mit Klebeband gefesselt, dass es wohl keine Luft mehr bekommen hat und noch in der Nacht an den Folgen des Überfalls verstorben ist.

Zwischenzeitlich war auch ein Ehepaar in den Fokus der Ermittlungen geraten, das sich um die Verstorbene gekümmert hatte. Die Angeklagten haben das Ehepaar beschuldigt. Der Verdacht lautete auf Anstiftung zur Tat. Doch mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt, aus Mangel an Beweisen.

Der Angeklagte leugnet zwar nicht die Tat, bestreitet aber, sich des Mordes schuldig gemacht zu haben. Das Gericht hat noch vier weitere Verhandlungstage für den Fall angesetzt. Mitte Juni wird dann das Urteil erwartet.

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