Europaplatz Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Perspektiven für Europaplatz

Stand: 13.05.15 14:57 Uhr

Die Tübinger Innenstadt an den Rändern der Altstadt attraktiver machen. Das ist das Mammutprojekt, dem die Stadt schon seit etlichen Jahren nachgeht. Nach der Umgestaltung von Mühlstraße und Zinser-Dreieck und nach der Neugestaltung des Foyer-Grundstücks ist als nächstes der Europaplatz dran. Tübinger wie Auswärtige kennen ihn als Bahnhofsvorplatz - als Umsteigestation zwischen Zügen und Bussen.


Der Europaplatz in Tübingen: Dem Reisenden bietet er sich derzeit als riesige Asphaltwüste, auf der die Busse kreuz und quer zwischen mehreren Bussteigen umher fahren.  Unattraktiv erscheinen auch die Ränder mit Vordächern und ungeordneten Fahrradstellplätzen – von der Unterführung ganz zu schweigen. Für viele Reisende ist das das erste, was sie von Tübingen sehen.  "Dabei sind die Qualitäten eigentlich da", sagte Tübingens Baubürgermeister Cord Soehlke. "Wir haben den Park um die Ecke, wir sind ganz stadtnahe, wir haben ganz viele Menschen, die sich da tagsüber aufhalten, und wir möchten jetzt einen besseren Vorschlag machen, mit dem wir diese Qualitäten deutlicher zeigen, indem wir es schaffen, einen besseren Umstieg von der Bahn auf den Bus zu ermöglichen und eine bessere Organisation des Busverkehrs."
 
Derzeit diskutiert werden zwei Varianten: In der einen wird der Busverkehr um eine Verkehrsinsel herumgeführt. Hier sollen Reisende besser umsteigen können.  In der anderen gibt es eine breite Durchfahrt für Busse. Haltestellen und Fußgängerbereich sollen hier kombiniert werden.  "Wir glauben, dass beide Varianten gut sind", sagte Soehlke. "Wir glauben, dass die eine Variante eher eine ist, die eine Verkehrsanlage ist und die mit Vorteilen verbunden ist und die andere Variante eher einen städtischen Raum erzeugt."
 
Ein städtischer Raum soll auch durch eine neue Achse geschaffen werden: Eine gerade Fußgänger-Allee soll den Seiteneingang des Bahnhofs direkt mit dem Uhlanddenkmal verbinden. Diese Achse wird auch zur östlichen Abgrenzung des Parks am Anlagensee.  "Diese Achse hat für uns eine sehr große Bedeutung", so Soehlke. "Weil wir glauben, dass sie für den Fußgängerverkehr sehr attraktiv sein kann. Es gibt Fußgänger, die eher diese gerade Achse Richtung Stadt gehen wollen und dann rechts auf die Platanenallee abbiegen, das ist eher der langsamere Weg, aber ich glaube, es ist vor allem mal eine Achse, die den Bahnhof wieder mit der Stadt visuell auch verbindet. "
 
Rechts dieser Achse und hinter den Bussteigen ist Platz für ein Baufeld.  Hier soll ein neues Stadtviertel mit Wohnungen und Einzelhandel entstehen – allerdings kein großes Kaufhaus und keine Konkurrenz zur Altstadt.  Auch für den Autoverkehr wird der Bahnhof von allen Seiten zu erreichen sein, eine Durchfahrt von Ost nach West ist allerdings nicht mehr möglich.  "Das liegt nicht daran, dass wir dem Autoverkehr das Leben schwer machen wollen", sagte Baubürgermeister Cord Soehlke. "Das liegt eher daran, dass wir glauben, dass dieser Ort seine Qualität auch dadurch kriegt, dass er nicht von einem langen Strom von Autos durchschnitten wird, sondern dass ganz stark das Thema Busverkehr/ÖPNV und auch ganz viel das Thema Fußgänger eine Rolle spielt.
 
Bis das alles allerdings umgesetzt wird, wird es noch dauern. Jetzt soll der Gemeinderat sich erst einmal für eine Variante entscheiden und dann einen Wettbewerb für Freiraumplaner auf den Weg bringen. Gebaut wird dann wohl 2017 und 2018. Am 17. Juni will die Stadtverwaltung die Pläne auf einer Bürgerversammlung vorstellen.
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