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Bremen:

Erdrutsch-Verluste: SPD und Grüne verlieren 13% Stimmen bei Bürgerschaftswahl, evtl. knappe Mehrheit - Wahl in Bremen: FDP und AfD sind drin

Stand: 11.05.15 12:47 Uhr

10.05.2015. SPD und GRÜNE haben bei den heutigen Bürgerschaftswahlen in Bremen erdrutschartige Verluste hinnehmen müssen. Zusammen verlor Rot-Grün rund 13% der Stimmen. Dennoch könnte es eventuell für eine knappe Mehrheit reichen. Die CDU konnte sich um 2% leicht verbessern. Die Linken legten kräftig auf 9,5% zu. Prognose und Hochrechnung sehen die AfD mit 5% knapp in der Bürgerschaft. Die FDP hat es Prognose und Hochrechnungen (ARD 21:50 Uhr) zufolge mit 6,5% bzw. 6,7% mit deutlichem Sicherheitsabstand in die Bürgerschaft geschafft.

Die SPD erreichte laut Prognose 32,5% und damit 28 Sitze. Die GRÜNEN kamen auf 15,5% der Stimmen und damit 14 Sitze. Damit verlor Rot-Grün gut 21% ihrer Stimmen, bezogen auf die vorige Wahl. Für die SPD unter Jens Böhrnsen zeichnet sich das schlechteste Ergebnis seit 1946 ab.

Trotzdem bleibt die SPD stärkste Partei;: Zusammen halten SPD und GRÜNE der Prognose zufolge mit immer noch 48% der Stimmen insgesamt 42 Sitze. RotGrün hätte damit die knappst mögliche Mehrheit und muss im Verlauf der Wahlabends noch zittern. Die Mehrheit in der Bremer Bürgerschaft liegt bei 42 Sitzen.

Zittern muss auch noch die AfD. Laut Prognose und Hochrechnung (ARD 21:50 Uhr) erhält die Alternative exakt 5,0% der Stimmen, und hätte es somit erstmals und knapp in die Bürgerschaft geschafft. Im AfD-internen Richtungsstreit hatte das zurückgetretene Vorstandsmitglied Hans-Olaf-Henkel erklärt, er unterstütze weiterhin die Landesverbände im Wahlkampf, in denen die moderaten Kräfte das Sagen hätten. Dazu zähle Bremen. Ein Einzug der AfD in die Bremer Bürgerschaft würde demnach die moderaten Kräfte in der AfD stärken.

Mit 6,5% ist die FDP laut Prognose (ARD Hochrechnung 21:50 Uhr: 6,7%) klar und mit gutem Sicherheitsabstand wieder in der Bürgeschaft vertreten. Die Liberalen konnten ihe Ergebnis im Vergleich zur letzten Wahl verdreifachen und erhalten 6 Sitze. In der alten Bürgerschaft war die FDP mit 2,1% der Stimmen nicht mehr in der Bürgerschaft vertreten. Für die FDP-Spitze war der Wiedereinzug in die Bremer Bürgerschaft ein wichtiges Etappenziel hin zu einem guten Abschneiden bei den kommenden Landtagswahlen, so 2016 in Baden-Württemberg.

Die Linken konnten ihr Ergebnis um 3,9% auf 9,5% der Stimmen verbessern und damit fast 70% Stimmen hinzugewinnen, bezogen auf ihr Ergebnis bei der vorigen Wahl.

Die "Bürger in Wut" (BIW) verlor leicht um 0,7% und liegt jetzt bei 3%. Sie ist gemäß Bremer Wahlrecht trotzdem mit einem Sitz in der neuen Bürgerschaft vertreten, da sie in der Wahlregion Bremerhaven mit ihrer Bremerhavener Landesliste die 5%-Hürde überwunden hat.

Die CDU verbessert sich leicht um 2,6% auf 23,0%. CDU-Spitzenkandidatin Elisabeth Motschmann sieht sich knapp vor ihrem Ziel, Rot.-Grün zu "knacken". Sollte Rot-Grün die Mehrheit (der Prognose zufolge: 1 Sitz) verlieren, käme die CDU als Junior-Partner der SPD ins Spiel. - Alternativ könnten Rot-Grün die Linken oder die FDP mit ins Boot holen.

Bremen war die zweite und letzte Landtagswahl im Jahr 2015. Im kommenden Jahr 2016 stehen gleich 5 Landtagswahlen an. Am13. März 2016 finden gleich drei Landtagswahlen statt: In Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz.

Aktualisierung - Hochrechnung vom 11.05.2015 - 01:50 Uhr:

Aufgrund der komplizierten Regelungen zur Wahlauszählung wird  amtliches Endergebnis voraussichtlich erst zwei Tage nach der Wahl zur Bremer Bürgerschaft, für Dienstag 12.05.2015, erwartet.

Hier die jüngste bekannt gegebene Hochrechnung vom 11.05.2015 - 01:50 Uhr:

SPD: 32,9 % (-5,7 %)

CDU: 22,6 % (+2,2 %)

GRÜNE: 15,3 % (-7,2 %)

LINKE: 9,2 % (+3,6 %)

FDP: 6,5 % (+4,1 %)

AFD: 5,5 % (+5,5 %)

Nichtwähler: 8,0% (-2,1%)

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