Ausstellung "Metamorphosen" | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Wanderausstellung "Metamorphosen" im Naturkundemuseum gibt Einblick in eine verborgene Welt

Stand: 10.05.15 17:35 Uhr

Eine Raupe verwandelt sich in einen Schmetterling. Das weiß jedes Kind. Doch was war der Käfer, bevor er ein Käfer war? Schlüpft eine fertige Fliege aus dem Ei? Lebt die Eintagsfliege wirklich nur einen Tag - oder gibt es ein Leben vor dem einen Tag? Diese und viele weitere Fragen haben sich die Reutlinger Nicole Ottawa und Oliver Meckes gestellt. Und suchten ums Haus, an Tümpeln, Weihern und Bächen mit dem: Raster-Elektronen-Mikroskop nach Antworten. Die fotografischen Ergebnisse sind jetzt im Naturkundemuseum Reutlingen zu bestaunen.


Sie wirken schon fast phantastisch, diese Wesen, die sich in der Ausstellung "Metamorphosen" entdecken lassen. Denn auch wenn diese kleinen Krabbler und Flieger den meisten Menschen wohl bekannt sind, hat sie doch kaum einer schon SO nah gesehen. Auf insgesamt 40 Bildern werden die Verwandlungen von Käfern, Fliegen und Schmetterlingen gezeigt. Von der Larve oder Raupe zum ausgewachsenen Insekt. Die Insektenlarven haben der Reutlinger Fotograf Oliver Meckes und seine Lebensgefährtin, Diplom-Biologin Nicole Ottawa im heimischen Teich, im Garten oder auch an Bächen in der Umgebung gesammelt. Einen Teil davon hat das Paar sogar in den eigenen vier Wänden schlüpfen lassen.

Doch sichtbar wird diese, für das menschliche Auge sonst gänzlich verborgene Welt, nur durch ein Raster-Elektronen-Mikroskop. Davor müssen die Insekten allerdings erst einmal aufwändig präpariert und elektrisch leitfähig gemacht werden. Und das ist garnicht so einfach. Bei Stechmücken beispielsweise, schildert Nicole Ottawa, sei das deshalb besonders schwierig, weil sie so filigrane Tiere seien. Schon ein leichter Stoß an den Probenteller könne dazu führen, dass ein Fühler oder ein Bein abbreche. Deshalb müsse man bei der Präparation mit ganz besonders viel Sorgfalt vorgehen.

 

Zwei Wochen dauert es im Schnitt bis ein solches Bild entstanden ist. Und insgesamt drei Jahre hat das Team der Reutlinger Fotoagentur "Eye of Science" an der gesamten Ausstellung gearbeitet. Belohnt wurde diese Arbeit schon mit einigen Auszeichnungen wie dem Deutschen Preis für Wissenschaftsfotografie. Die Bilder sind noch bis zum 5. Juli im Reutlinger Naturkundemuseum ausgestellt.
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