Tübingen:
Gräberfeld x: Gedenken an Opfer der NS-Herrschaft/ Leichen aus der Anatomie der Uni-Klinik
Stand: 11.05.15 10:29 Uhr
Anlässlich des Ende des Zweiten Weltkriegs und des NS-Regimes vor 70 Jahren haben Mitglieder der Gruppe "Bündnis 8. Mai", Bürger sowie Vertreter der Stadt auf dem Tübinger Stadtfriedhof den lange unbekannten Opfern der NS-Herrschaft gedacht.
Am sogenannten Gräberfeld X hat das Anatomische Institut der Universität 1077 namenlose Tote bestattet, deren Körper in der NS-Zeit zuvor von Medizinstudenten in Präparier- und Operationskursen verwendet wurden – so die Tübinger Historikerin Oonagh Hayes . Mehr als die Hälfe der Menschen, deren Körper damals für Forschung und Lehre benutzt wurden, seien aus rassistischen oder ideologischen Gründen umgebracht worden. Das Gräberfeld war erst 1952 mit drei schlichten Kreuzen markiert worden, ohne auf die Hintergrunde hinzuweisen. Ein Symbol des damals weitverbreiteten Verdrängens und Verschleierns der eigenen Geschichte.
Die eingravierten Zahlen 1939 bis 1945 deuten damals nur auf ein Geschehen in der Kriegszeit . Der hier bestatteten Toten wurde erst am 8. Mai 1985 erstmals offiziell im Rahmen mit einer Feier gedacht.
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