In dem aktuellen Tarifkonflikt fordert die Gewerkschaft verdi dass Erzieherinnen und Erzieher in höhere Gehaltsstufen eingruppiert werden. Das entspräche einer Lohnsteigerung um rund 10 Prozent. Begründet wird die Forderung unter anderem mit den gewachsenen beruflichen Anforderungen an das Berufsbild.
Man kämpfe für eine gerechtere Eingruppierung, so Martin Gross, Geschäftsführer ver.di Bezirk Fils-Neckar-Alb: "Wir wollen dass die Arbeit angemessen an ihrer Leistung bewertet wird. Und da sehen wir großen Nachholbedarf. Es kann nicht sein, dass man nach ner vier bis fünfjährigen Ausbildung eine niedrigere Qualifikation wie ein Techniker oder wie ein Meister in der Industrie hat und deswegen 30 Prozent weniger verdient".
Nur wenige der kommunal Verantwortlichen stimmen dieser Argumentation bisher öffentlich unumwunden – darunter aber der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer. Für ihn sei klar, dass man hier in einer strukturellen Wende sei, "dass es jetzt eben nicht mehr nur darum geht, Kinder einfach zu betreuen, sondern dass es da um einen Bildungsauftrag" gehe. Den Beschäfttigten werde mehr abverlangt, "als das früher der fall war."
Ein Großteil der kommunalen Arbeitgeber lehnt die verdi- Forderung bisher als nicht finanzierbar ab - wegen der oft klammen finanziellen Lage der Städte und Gemeinden.
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