"Kendine Güven – Meslek Ögren!" - "Mach eine Ausbildung, lerne einen Beruf!" so lautet die Ansage der Landeskampagne, von der sich junge türkischstämmige Baden-Württtemberger angesprochen fühlen sollen. Mit Flyern, Plakaten und Veranstaltungen will das Land sie für eine Ausbildung in Baden-Württemberg begeistern. Die Kampagne, so SPD-Wirtschaftsminister Nils Schmid, richte sich zunächst an Personen mit türkischem Migrationshintergrund da sie mit Abstand die größte Gruppe von Migranten in Baden-Württemberg darstellten. Eine Ausweitung könne aber nach den künftig gesammelten Erfahrungen geprüft werden.
Wichtig sei es, die Zahl der Jugendlichen ohne Berufsausbildung zu reduzieren. Denn gerade in Zeiten des Fachkräftemangels dürfe kein Potential ungenutzt bleiben. In Baden-Württemberg seien bereits 5.000 Ausbildungsplätze die nicht besetzt worden seien, erklärte Schmid. Besonders davon betroffen seien die Gastronomie, das Bauhauptgewerbe aber auch der Bereich Sanitär, Heizung, Klima, das Nahrungsmittelhandwerk und der Einzelhandel, ergänzte der Minister.
Unterstützung bei der Werbung von Azubis mit Migrationshintergrund, bekommt das Land von den Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammern. Ihnen ist es besonders wichtig zu zeigen, wie wertvoll eine duale Ausbildung ist. Denn genau diese Wertigkeit, schilderte Dr. Peter Kulitz, Präsident des Industrie- und Handelskammertags Baden-Württemberg, müsse besser an die Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund transportiert werden. Der Einstieg in eine duale Ausbildung ermögliche schließlich auch hervorragende Voraussetzungen für eine Hochschulbildung im Anschluss. Die aktuellen Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung zeigten außerdem dass es in den nächsten Jahren - trotz erhöhter Zuwanderung aus dem Ausland - zu Fachkräfteengpässen im mittleren Qualifikationsbereich kommen werde, erklärte Kulitz.
Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz in Industrie und Handwerk stünden für junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund also auch in den nächsten Jahren gut. Jetzt müsse es nur noch gelingen, dass diese Information auch bei den Jugendlichen und ihren Eltern ankäme. Für die gesamte Kampagne hat das Land rund 200.000 Euro aus dem Landeshaushalt bereit gestellt.
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