Michael Schrenk | Bildquelle: RTF.1

Pfullingen/Eningen:

Rund 100 Tage im Amt - Pfullingens Neu-Bürgermeister Michael Schrenk zieht bei RTF.1 erste Bilanz

Stand: 11.04.15 16:45 Uhr

Knapp 100 Tage ist der neue Pfullinger Bürgermeister Michael Schrenk jetzt im Amt. Anlässlich eines Besuchs in der RTF.1-Redaktion hat Schrenk bei uns exklusiv eine erste Bilanz gezogen - und natürlich auch schon mal in die Zukunft geschaut. In den ersten Monaten hatte es der Neue mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Schülerzahlern zu tun, mit unzufriedenen Jagdpächtern, aber auch mit den erstaunlich emotionalen Debatten um das angeblich zu sehr kalkhaltige Echaz-Wasser.


Herr Schrenk, sie sind jetzt knapp 100 Tage BM in Pfulingen, was ist in dieser Zeit passiert?

Da kann man vieles aufzählen. Es ist soviel passiert, dass man das erst mal auf zwei, drei große Themenbereiche beschränken möchte. Angefangen hat das Ganze am ersten Arbeitstag mit dem Thema Jugendgemeinderat, das jetzt nächste Woche soweit aufschlagen wird im Gemeinderat. Ein heißes Thema ganz zu Beginn war das Jagdthema: die Umstellung von der Verpachtung auf die Begehungsscheine – das war sehr emotional geführt, hat viele Stunden gebraucht.

Aktuell liegt auch das Thema Schulentwicklung mit auf dem Tisch. Die Anmeldezahlen für das nächste Schuljahr liegen jetzt soweit vor. Das wird im Moment noch nicht schnell zu Veränderungen führen. Es wird aber zu erwarten sein, dass sich unsere Schullandschaft sich in den nächsten Jahren dann doch etwas umbauen wird.

In welche Richtung wird das gehen?

Es ist ja so, dass Pfullingen als Schulstadt rund 3000 Schüler unterrichtet an den unterschiedlichen Schulen. Wir werden jetzt den großen Fokus mal auf den großen Sekundarbereich 1 legen. Sprich: Werkrealschule und – dementsprechend – aufs Gymnasium. Und da sieht man natürlich, dass die Werkrealschule natürlich – in Pfullingen wie auch an anderen Orten – an Schülern stark verliert. Und da muss man sicherlich drauf reagieren.

Sind sie mit der Schulpolitik insgesamt zufrieden?

Ach, da möchte ich mich eigentlich gar nicht dazu äußern. Weil die anderswo gemacht wird. Wir sind Schulträger und müssen sie umsetzen. Ich halt die Halbwertszeit unserer Schulpolitik in Baden-Württemberg manchmal für etwas zu kurz. Aber wir müssen damit umgehen. Und deshalb - wenn die Rahmenbedingungen so vorhanden sind – müssen wir reagieren und die Weichen auch richtig stellen.

Welche Geschichten stehen jetzt für Pfullingen an. Was kann man schon absehen, was große Brocken sein werden?

Also im Moment: natürlich,: wie gesagt: Schule. Der zweite Bauabschnitt an der Realschule steht an. Da werden wir jetzt tatsächlich in den nächsten Wochen drüber sprechen. Konkret, wann der Baubeginn auch sein kann. Es ist alles soweit vorbereitet. Ein weiterer großer Brocken bleibt dann auch, den Jugendgemeinderat zu wählen. Das wird im Oktober soweit vorgesehen. Und ganz große Brocken sind natürlich die Diskussionen um ein Kulturhaus. Das sind natürlich Dinge, die mich in den kommenden Monaten zusammen mit dem Gemeinderat sicherlich stark fordern werden.

Dann gibt es noch ein emotionales Thema – erstaunlicherweise: Di e Diskussionen um das „Echaz-Trinkwasser", dem Kritiker unter anderem einen zu hohen Kalkgehalt vorwerfen und hier Maßnahmen fordern, die von einer Entkalkung bis hin zum Ersetzen durch Bodenseewasser fordern.

Ja, das Echaz-Wasser teilt die Meinungen. Vor allem aber auch die Nutzer des Wassers. Ich sehs im Moment eigentlich ganz pragmatisch. Und wir sind soweit im Moment auch mit den Reutlingern und den Lichtensteinern in Kontakt, dass wir hier den Schulterschluss und weiterhin nach einer gemeinsamen Lösung suchen – im Moment auch korrespondiert mit denen, die jetzt die Petition eingereicht haben und da hinterher sind. Auch viele Bürger, die natürlich ihre Unterschrift dafür hergegeben haben. Es wird so sein, dass wir uns im Mai draußen treffen, diese Wasseraufbereitungsanlage mal zusammen anschauen. Diese Anlage, die ja über 30 Jahre alt ist. Insofern geht es nicht nur darum, über die Enthärtung zu reden, sondern auch mal den Sanierungsbedarf an dieser Anlage soweit festzustellen. Dass es dann mehrere Bausteine geben wird, ein Sanierungskonzept wird. Und da wird die Enthärtung des Wassers sicherlich eine Rolle spielen und darin vorkommen.

Das Interview führte Michael Klarner

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