Probe zu "Krabat" am LTT | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Heiner Kondschak ist Krabat

Stand: 10.04.15 16:48 Uhr

Krabat ist das wohl düsterste Buch des Kinder- und Jugendbuchautors Otfried Preußler. Es basiert auf einer alten sorbischen Volkssage. Schauspieler und Regisseur Heiner Kondschak hat die Geschichte des Müllerlehrlings, der die Schwarze Magie erlernen soll, auf die Bühne des Reutlinger Theaters "die tonne" im Spitalhofkeller gebracht. Als Drei-Personenstück für Erwachsene.


Eigentlich will der Waisenjunge Krabat, gespielt von Heiner Kondschak, ja das Müllerhandwerk erlernen. Aber die Burschen in der Schwarzen Mühle am Koselbruch lernen noch etwas ganz anderes: Schwarze Magie. Nach und nach kommt Krabat hinter ein düsteres Geheimnis, das die Mühle umgibt. Ein Geheimnis, das jedes Jahr einen Lehrling das Leben kostet.  "Ich habe mich auf den Kern der Geschichte konzentriert", sagt Regisseur Heiner Kondschak, "das sind zwei Lehrjahre von Krabat in der Mühle und sein Kampf gegen den Meister mit Hilfe der großen Liebe."  Denn nur die Liebe zur Kantorka, dem einzigen weiblichen Charakter im Stück, kann Krabat helfen.

Der Clou in Kondschaks Inszenierung: Mit Ausnahme von Krabat und dem mysteriösen Gevatter werden alle Rollen von nur zwei Schauspielerinnen, nämlich Chrysi Taoussani und Margarita Wiesner, dargestellt. Schnelle Rollenwechsel gehören dazu.  "Es ist ein wunderbarer Reiz", sagte Kondschak. "Man muss sich wie auf dem Schachbrett überlegen: Wer tritt jetzt auf, wer geht wann ab? Es ist ein großer Theaterspaß, damit umzugehen. Es ist viel reizvoller, als wenn man das mit zwölf Leuten spielen würde."
 
Mit zum Ensemble gehört der Schlagzeuger und Percussionist Christian Dähn. Mit seiner Musik und den Soundeffekten sorgt er für die düstere Stimmung im Stück – aber auch für die Zauberei.  "Die Musik macht die ganze Magie aus", so Kondschak. "Jeder Zaubertrick ist einfach nur Musik. Ich glaube, das ist viel spannender, als wenn man das wie im Spielfilm von 2008 alles mit computertechnischen Mitteln zeigt. Da geht die Magie eher verloren als wenn wir uns die hier vorstellen und Geräusche hören."
 
Krabat von Otfried Preußler in der Theater-Version von Heiner Kondschak. Ein düsteres Stück über Macht, die letztendlich durch die wahre Liebe besiegt wird. Die Premiere am Samstag ist bereits ausverkauft. Am Sonntag, Montag und Mittwoch gibt es weitere Vorstellungen und dann bis in den Juni hinein.

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