Bäume im Bürgerpark | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Sorge um Schnurbäume - Stadt beauftragt Gutachter

Stand: 08.04.15 14:57 Uhr

Der Japanische Schnurbaum wird bis zu 30 Meter groß, er blüht im Sommer und ist giftig. Und 69 davon stehen seit 2012 und 2013 im Reutlinger Bürgerpark um die Stadthalle. Das Problem ist nur, sie wachsen nicht so, wie sie sollten. Darum hat die Stadt jetzt einen Fachmann mit der Begutachtung der Bäume beauftragt.


Gerade erst gepflanzt, wird der erste Schnurbaum schon wieder ausgebuddelt. Er und seine 68 Artgenossen entwickeln sich – sehr zum Leidwesen der Stadt – nicht so, wie sie sollten.

Als man letztes Jahr festgestellt habe, dass es Schäden an den Bäumen gäbe, Schäden an der Rinde, aber auch Schäden durch den Hagel, sei man zunächst mal sehr erschrocken gewesen, berichtet die stellvertretende Leiterin des städtischen Amts für Tiefbau, Grünflächen und Umwelt, Katrin Korth. Und da habe sich dann schon die Frage gestellt ob man die Bäume retten könne. Ob die Schäden gravierend seien oder ob sie sich verwachsen. Oder ob man eventuell für die Zukunft auch nochmal eingreifen müsse.

Antworten auf diese Fragen soll ein Gutachten geben. Dafür wurden die Bäume in einem ersten Schritt im vergangenen Sommer, also zu ihre Blütezeit, begutachtet. Um ein zuverlässiges Ergebnis zu erhalten, muss der Experte aber – im wahrsten Sinne des Wortes – ein wenig tiefer graben.

Er und seine Mitarbeiter würden jetzt den Ballen des Baumes freilegen, um zu sehen wie das Wurzelverhalten sei, erklärt der Sachverständige, Roland Dengler. Gleichzeitig werde man auch Bodenproben entnehmen und die Baumgrube vermessen, ob sie den Anforderungen entspreche.

Denn nur so lasse sich erkennen, woran es den Reutlinger Schnurbäumen fehle. Und nur wenn das bekannt ist, lasse sich eine Empfehlung aussprechen, damit die Exoten auch gedeihen können oder ob es tatsächlich so ist, dass der Standort für den japanischen Schnurbaum ungeeignet ist – wie im Vorfeld aus unterschiedlichen Richtungen gemahnt wurde. Aber jetzt muss der Bürgerpark erst einmal Opfer bringen.

Der Baum müsse zerstückelt werden, um gewisse Proben entnehmen zu können, bedauert Dengler. Die Proben würden dann im Labor analysiert, z.B. um über den Wachstumsverlauf Erkenntnisse zu gewinnen. Aber es würden auch Bodenproben genommen, aus dem Ballen, aus dem Pflanzsubstrat, so dass man dann am Schluss eine relativ große Anzahl von Ergebnissen habe, die dann das Gesamtbild ergeben müssten.

Eine erste Prognose wagt der Fachmann noch nicht, denn eine solche wäre reine Spekulation. Er wird die Bäume jetzt untersuchen und auch im Sommer, noch einmal vorbei schauen, wenn der Bürgerpark wieder grün ist. Das fertige Gutachten wird der Stadt dann wohl im Herbst vorliegen.

WERBUNG:



Seitenanzeige: