Goldenes Osterei | Bildquelle: RTF.1

Region Neckar Alb:

So viel Ostern - Osterbräuche in der Region

Stand: 06.04.15 14:24 Uhr

Die Osterfeiertage sind fast vorbei - und wie haben Sie die freien Tage verbracht? Haben Sie einen der zahlreichen Gottesdienste besucht? Waren Sie beim Ostereierschießen? Die Möglichkeiten sind vielfältig. Wir haben für Sie heute einen kleinen Überblick über die beliebtesten Osterbräuche und -traditionen in der Region zusammengestellt - vielleicht ja schon eine kleine Anregung für nächstes Jahr.


Ein Besuch der heiligen Messe gehört für viele an Ostern einfach dazu. Ob wie hier am Ostersonntag im Rottenburger Dom oder die Feier der Osternacht am Abend zuvor. Schließlich ist Ostern ein christliches Fest, besser gesagt: das christliche Fest schlechthin. An Ostern, erklärt der Weihbischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Thomas Maria Renz, werde über den Tod hinaus wahr, wozu Jesus an Weihnachten Mensch geworden sei. "Ich bin bekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben", zitiert Renz. Damit seien selbstverständlich alle gemeint, jeder Mensch und jede Kreatur.

Augenscheinlich wird das im Reutlinger Naturkundemuseum. Hier schlüpfen jedes Jahr um die Osterzeit, die Küken unterschiedlicher Hühnerrassen – vor den gespannten Augen kleiner und großer Museumsbesucher. Das Ei als Ausgangspunkt für neues Leben gehört zu Ostern dazu und ist in zahlreichen Stuben, meist schön verziert als Dekoobjekt zu finden. Wer seine Eier nicht selbst malen, bekleben oder einhäkeln will, bekommt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen auf einem der zahlreichen Ostermärkte in der Region. Das Ostereimuseum in Sonnenbühl beispielsweise veranstaltet alljährlich einen solchen, mit Künstlern aus ganz Deutschland und darüber hinaus.

 

Ostereier nicht zur Zierde, sondern als Zielscheibe – oder was hat es mit dem traditionellen Ostereierschießen in Wannweil auf sich? Vornehmlich wird hier nicht auf Eier, sondern auf Zielscheiben geschossen und zwar UM Eier. Denn die sind die Belohnung für ein solches Blatt.

Selbst zum Wurfgeschoss wird das Osterei bei einem anderen Brauch, den es nur alle zwei Jahre gibt: beim Eierlesen in der Rottenburger Teilgemeinde Kiebingen. Dabei ist der Grund für den zweijährigen Turnus des Spektakels ein ganz praktischer: es braucht zwei Jahrgänge die gegeneinander antreten. Zum Beispiel der Jahrgang 1994 gegen den von 1995. Der Ablauf ist immer gleich: Das Werfer- und Fängerteam spielt gegen den Läufer. Die Regeln dabei sind denkbar einfach: Ein Werfer sammelt nacheinander rund einhundert Eier auf und befördert sie schwungvoll in den Korb des Fängers, wo die zerbrechlichen "Geschosse" möglichst unbeschadet ankommen sollen. Währenddessen ist der Läufer des anderen Jahrgangs unterwegs und versucht schneller zu sein. Zur Belohnung gibts den geschmückten Baum und den Jubel der Gleichaltrigen.

Vom sportlichem Trubel zur Besinnlichkeit. Etwas ruhiger geht es in den Ostergärten zu. Sie sind derzeit an vielen Orten in der Region zu finden. Auch in Eningen, im Kreis Reutlingen ist ein solcher angelegt und zeigt Stationen aus dem Leben Jesu. Das letzte Abendmahl (Sprecherpause), der Weg zum Richtplatz mit dem Kreuz auf den Schultern und die Kreuzigung zwischen zwei Räubern auf dem Hügel Golgatha. Und natürlich das Grab, aus dem Jesus am Ostersonntag auferstanden ist, um den Gläubigen das ewige Leben zu schenken.

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