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Hohenheim / Baden-Württemberg:

Für syrische Flüchtlinge: Universität Hohenheim erleichtert Zugang zum Studium - Bewerbungsfrist für Stipendien bis 17. April 2015

Stand: 05.04.15 00:15 Uhr

05.04.2015. Größtmögliche Kulanz bei Deutschkenntnissen, Bewerbungsfristen und Einschreibungskosten: Für Flüchtlinge aus Syrien will die Universität Hohenheim den Zugang zum Studium erleichtern und formale Hürden so weit wie möglich senken. Unterstützung gibt´s für Bachelor- und Master-Studierende syrischer Abstammung in Baden-Württemberg. Weitere Hilfe bietet das "Baden-Württemberg-Programm zur Studienförderung von Flüchtlingen aus Syrien" mit Deutschkursen und Stipendien. Die Bewerbungsfrist für das Landesprogramm endet am 17. April 2015. Die Universität Hohenheim will ihre Erleichterungen vorerst dauerhaft aufrechterhalten.

„Syrien läuft [...] Gefahr, eine gesamte Generation von Akademikerinnen und Akademikern und zukünftigen Fach- und Führungskräften zu verlieren", so die Einschätzung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK). Das Land hat deswegen ein eigenes Förderprogramm aufgelegt.

Zusätzlich zu den Maßnahmen des Landes will auch die Universität Hohenheim einen Bildungsbeitrag für syrische Flüchtlinge leisten. „Wir werden bei Noten, Deutschkenntnissen und Bewerbungsfristen jeden Ermessensspielraum nutzen, so lange bei uns noch Studienplätze offen sind", sagt Benjamin Gehring, Leiter des Akademischen Auslandsamtes an der Universität Hohenheim.

Auch finanziell wolle die Universität die Verfolgten so wenig wie möglich belasten, die Semestergebühren erlassen und auch das Semesterticket übernehmen.

Finanzielle Hilfe statt bürokratischer Hürden

„Gerade versuchen wir, dass wir den syrischen Flüchtlingen nicht nur die Semestergebühren erlassen können, sondern auch das Semesterticket und andere Verwaltungskosten, die sie sich einfach nicht leisten können", erklärt Benjamin Gehring.

Bei einem nur knapp bestanden Deutschkurs wolle man – soweit dies rechtlich zulässig sei – ebenso kulant sein wie bei einem Bewerber für einen Master-Studienplatz, der die erforderlichen Voraussetzungen noch nicht vollständig mitbringt. Wichtig sei es, so Benjamin Gehring weiter, dass den Flüchtlingen unter die Arme gegriffen und ihnen durch Bürokratie nicht das Studium erschwert oder unmöglich gemacht wird.

Universität sieht humanitäre Verantwortung

Für die Universität Hohenheim sei es eine Selbstverständlichkeit den Flüchtlingen zu helfen, betont Prof. Dr. Andreas Pyka, Prorektor für Internationalisierung an der Universität Hohenheim. „Den syrischen Flüchtlingen unter die Arme zu greifen ist eine humanitäre Verpflichtung unserer Gesellschaft – und damit für unsere Universität als Bildungs- und Forschungseinrichtung in Baden-Württemberg."

Mit diesen Maßnahmen unterstütze man junge Menschen, deren Talente sonst verloren gingen und die zum schmerzhaften Nichtstun und Abwarten verurteilt wären. „Mit den Stipendien und den Erleichterungen bei den administrativen Notwendigkeiten wollen wir dem entgegensteuern", so der Prorektor der Universität Hohenheim weiter. „Wir werden trotz knapper Ressourcen und starker Auslastung im Bereich Internationalisierung jede Unterstützung bieten, die uns zur Verfügung steht."

Baden-Württemberg stellt jährlich 1,65 Mio. Euro

Von Landesseite wird den betroffenen Flüchtlingen bereits umfangreiche Hilfe angeboten. Aus Sondermitteln stellt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) insgesamt 1,65 Mio. Euro für ein Stipendienprogramm, zusammen mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).

Das Stipendium bietet unter anderem:

• Deutschkurs vor Beginn des Hochschulstudiums

• Ggf. Besuch eines Studienkollegs und/oder andere studienvorbereitende Maßnahmen

• Monatliche Stipendienrate während des Studiums von 650 Euro (Bachelor)

• Monatliche Stipendienrate während des Studiums von 750 Euro (Master)

• Ggf. Kosten für das optionale Studienbegleitprogramm

• Kranken-, Unfall- und Privathaftpflichtversicherung

• Jährliche Studien- und Forschungsbeihilfe

• Monatliche Mietbeihilfe (mögliche Zusatzleistung)

• Monatliche Zuschläge für Familienangehörige (mögliche Zusatzleistung)

Weitere Informationen und Anmeldung gibt es auf den Webseiten von DAAD und MWK:

www.mwk.baden-wuerttemberg.de/de/hochschulen-studium/stipendienprogramm-fuer-fluechtlinge-aus-syrien/

www.daad.de/deutschland/stipendium/datenbank/en/21148-scholarship-database/?status=&origin=&subjectGrps=&daad=&q=&page=1&detail=57200570

(Universität Hohenheim - C. Schmid / Klebs)

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