In seiner Predigt griff Marx die Diskussion über die christliche Prägung der Gesellschaft auf und fragte: „Was heißt das konkret? Was bedeutet ,christliche Prägung῾?" Marx stellte klar, dass dies keineswegs bedeuten könne, „andere Kulturen, Religionen und Weltanschauungen nicht zu akzeptieren" oder gar „Fremde und Flüchtlinge abzuweisen". Vielmehr müsse sich gerade „im persönlichen wie im gesellschaftlichen Einsatz für die Kranken, Schwachen und Armen" zeigen, „ob eine christliche Prägung unseres Landes noch vorhanden ist".
Gerade die Messe am Gründonnerstag mit der Fußwaschung mache deutlich, dass christliches Profil vor allem auch „Dienst am Nächsten, besonders an den Schwachen, Kranken und Sündern" bedeute. In der Feier der Eucharistie und der Fußwaschung zeige sich, dass „Gottesverehrung und Dienst am Nächsten" zusammengehörten. Wer nach der christlichen Prägung eines Landes frage, der solle „diese beiden Testfragen stellen: Wie sieht es aus mit dem Respekt vor dem schwachen und kranken Menschen, der Liebe zum Nächsten, besonders zu denen, die in Not sind? Und wie wird der Sonntag begangen und geschützt, der Tag der Heiligen Messe, der Versammlung am Tisch des Herrn?" Auf diese beiden Punkte sei besonders zu achten, betonte Marx, „wenn wir darüber diskutieren, wie christlich unser Land geprägt ist und wie diese Prägung auch weiterhin erhalten bleiben kann".
Kardinal Marx wusch bei dem Gottesdienst anlässlich des Jahrs der Orden sechs Ordensfrauen und sechs Ordensmännern aus zwölf verschiedenen Gemeinschaften die Füße. Diese symbolische Handlung erinnert an die Fußwaschung vor dem Letzten Abendmahl, von der im Evangelium berichtet wird. Die Messe am Gründonnerstag erinnert an die Einsetzung der Eucharistie beim Letzten Abendmahl Christi in Jerusalem. (ck)
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