NSU-Aussschuss präsentiert Fundstücke | Bildquelle: RTF.1

Karlsruhe / Stuttgart:

NSU-Zeugin gestorben - Medienberichte: Zeugin hat sich bedroht gefühlt / Obduktion angeordnet

Stand: 30.03.15 01:09 Uhr

30.03.2015. Nach dem Tod einer 20 Jahre alten Frau, die als Zeugin vor dem NSU-Untersuchungsausschuss des baden-württembergischen Landtages ausgesagt hatte, ermitteln die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und die Kriminalpolizeidirektion des Polizeipräsidiums Karlsruhe. Nach Informationen von "Welt.de" soll es sich um die frühere Freundin des unter mysteriösen Umständen bei einem Autobrand ums Leben gekommenen Florian H. handeln. Der ehemalige Neonazi war im Jahr 2013 kurz vor einer bevorstehenden Zeugenaussage in seinem Auto verbrannt.

Die Zeugin hatte vor kurzen vor dem NSU-Untersuchungsausschuss des baden-württembergischen Landtags ausgesagt. Ihr 2013 bei einem Autobrand verstorbener, früherer Freund Forian H. habe nach Darstellung seiner Familie gewusst, wer die Polizistin Kiesewetter ermordet habe. H.´s Familie glaubt, dass Florian H. ermordet wurde. Er habe sich vor seinem Tod bedroht gefühlt. Die Polizei habe in dem ausgebrannten Auto außerdem Gegenstände übersehen, die für die Ermittlungen von Bedeutung sein könnten.

Bedroht gefühlt habe sich Medienberichten zufolge auch die jetzt verstorbene NSU-Zeugin. Die junge Frau war nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft "am Samstagabend gegen 18.25 Uhr in ihrer Wohnung in Kraichtal im nördlichen Landkreis Karlsruhe von ihrem Lebensgefährten krampfend aufgefunden worden. Der alarmierte Notarzt leitete noch vor Ort sofortige Reanimierungsmaßnahmen ein, die während des Transportes und anschließend auch in einer Heilbronner Klinik fortgesetzt wurden. Letztlich konnte das Leben der jungen Frau aber nicht gerettet werden."

Polizei und Staatsanwaltschaft teilten weiter mit: "Da die Todesursache unklar ist, wird heute durch das Amtsgericht Heilbronn eine Obduktion angeordnet: Diese wird noch am Sonntagabend am Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin der Universität Heidelberg durchgeführt."

Über das vorläufige Ergebnis werde umgehend nachberichtet, teilten der Erste Polizeihauptkommissar Fritz Bachholz und Staatsanwalt Tobias Wagner am Sonntag Abend in einer Presse-Erklärung mit. (ots / KM)

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