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Vassiliadis fordert: Chemie-Arbeitgeber sollen endlich realitätsnahe Angebote machen-

Stand: 25.03.15 16:46 Uhr

Der IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis hat von den Chemie-Arbeitgebern eine "Rückkehr zur tarifpolitischen Vernunft" verlangt.

Man erwarte, dass jetzt endlich ein ernsthaftes Angebot als Grundlage für seriöse Verhandlungen und einen akzeptablen Abschluss auf den Tisch komme, sagte der IG-BCE-Vorsitzende vor 6000 Teilnehmern einer Kundgebung seiner Gewerkschaft.

Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlungsrunde (12. März, Neuss) angeboten, die Entgelte bei einer Gesamtlaufzeit von 15 Monaten um 1,6 Prozent anzuheben. Außerdem sollen für das Jahr 2016 pro Beschäftigten 200 Euro zusätzlich in den betrieblichen Demografiefonds eingezahlt werden.

Die IG BCE hat diese Vorstellungen als „Provokation" zurückgewiesen. Das Gesamtvolumen ist nach gewerkschaftlicher Auffassung „völlig inakzeptabel und meilenweit von einem Abschluss entfernt". Zu einer vierten Verhandlungsrunde kommen die Tarifvertragsparteien am 26. und 27. März in Stuttgart zusammen.

Die chemische Industrie steht vor großen Herausforderungen. Die hochinnovative Branche könne beispielsweise wichtige Beiträge leisten, um die Energiewende zu einem Erfolg zu führen, unterstrich Vassiliadis. In der Gestaltung des demografischen Wandels sei man gemeinsam ein gutes Stück vorangekommen, habe tarif- und sozialpolitische Meilensteine gesetzt. Diesen Weg gelte es fortzusetzen. Doch die Arbeitgeber führten Rechenkunststücke auf und würden darüber strategische Themen aus dem Blickfeld verlieren, sagte Vassiliadis.

Die Arbeitgeber würden  in dieser Runde eine Trendwende in der Entgeltpolitik durchsetzen wollen, sagte der IG-BCE-Verhandlungsführer Peter Hausmann. Sie wollten die Beschäftigten von einer fairen Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg abkoppeln. 1,6 Prozent – das sei kein Angebot, sondern ein Dokument der Geringschätzung gegenüber den Leistungen der Beschäftigten.

Hausmann unterstrich, dass die IG BCE einen Abschluss in freien Verhandlungen anstrebe. In Stuttgart bestehe dazu die letzte Möglichkeit. Gelinge dies nicht und schlage auch die Schlichtung fehl, sei ein Arbeitskampf nicht länger ausgeschlossen. Es solle  sich niemand über die Kraft und Stärke der Gewerkschaft täuschen, so Hausmann. Wenn es sein müsse, dann sei sie jederzeit handlungsfähig.

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