Kein Leben ohne Wasser
748 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 90 Prozent davon leben in Asien und in Afrika südlich der Sahara. UNICEF warnt, dass jeden Tag fast 1.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen sterben. Fehlende Toiletten, mangelnde Hygiene und verschmutztes Trinkwasser seien die Verursacher.
UNICEF fordert deshalb, dass bis 2030 erstmals alle Menschen weltweit in ihren Häusern oder in der nahen Umgebung eine Grundversorgung mit Trinkwasser und sanitären Anlagen haben.
Der Weltwassertag wird seit 1993 jährlich am 22. März begangen. In diesem Jahr steht er unter dem Motto "Wasser und nachhaltige Entwicklung".
Der Verbrauch steigt
Die Bewässerung der Landwirtschaft, die zunehmende Industrialisierung und der Bau neuer thermischer Kraftwerke lassen die Nachfrage weiter steigen. Allein die Landwirtschaft ist heute für 70 Prozent des Wasserverbrauchs verantwortlich. Hinzu kommen Klimawandel und Verstädterung.
Die UN-Autoren empfehlen, weniger Kohle-, Atom- und Gaskraftwerke zu bauen, weil sie sehr viel Energie zum Kühlen verbracht. Die Unterstützung für erneuerbare Energien aus Sonne und Wind müsse weltweit wachsen, um den Wasserbrauch zu reduzieren.
Der Grundwasserspiegel sinkt
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung entnimmt ihr Trinkwasser dem Grundwasser. Deshalb sinken die Grundwasserspiegel. Etwa 20 Prozent der Grundwasservorräte sind durch übermäßige Nutzung bedroht.
Sicherheitsexperten sehen sogar das Risiko von Konflikten durch Wasserengpässe in China und Indien. In brasilianischen Städten wie Rio de Janeiro und São Paulo wird das Wasser bereits knapp. Um einen Zusammenbruch des Versorgungssystems zu verhindern, schaltete die Regierung mehrfach tageweise das Wasser ab.
Weder verschwenden noch verschmutzen
Die UN rufen dazu auf, Wasser nicht zu verunreinigen. Mehr als 80 Prozent des Abwassers auf der Welt werde nicht aufgefangen oder gesäubert. Industrielle Produktion, Pestizide, Medikamente und auch die Einleitung ungeklärter Abwässer tragen zur Verschmutzung bei.
Die UN-Experten rufen die Politik auf, härter gegen die Verschwendung und Verschmutzung von Wasser vorzugehen. Die derzeitigen Wasserkosten seien im Allgemeinen viel zu niedrig, um eine Verschwendung durch reiche Haushalte oder die Industrie zu verhindern.
Die Bundesregierung fördert zahlreiche Projekte zur Wiederverwendung von Abwasser. So stellt sie aus dem Umweltinnovationsprogramm 3,7 Millionen Euro für den Bau einer Verwertungsanlage für Flüssigabfälle und Abwasser zur Verfügung. Mit der Anlage können 20 Prozent des behandelten Abwassers wiederverwertet werden.
Bedeckt 17 / 19° C Luftfeuchte: 77% |
Leichter Regen 15 / 16° C Luftfeuchte: 97% |
Bedeckt 17 / 17° C Luftfeuchte: 82% |