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Lahr :

Badischer Imkertag zeichnet Ehrenpräsidenten aus und fördert Zukunft der Biene

Stand: 24.03.15 11:58 Uhr

Badischer Imkertag in Lahr ehrt Ehrenpräsident Ekkehard Hülsmann für 28 Jahre Präsidentschaft mit der Gerhard-Weiser-Medaille.

Die Auszeichnung mit der Gerhard-Weiser-Medaille sei eine besondere Anerkennung der Landwirtschaft und des Naturschutzes für die Präsidentschaft von Ekkehard Hülsmann, insbesondere auch für die Mittlerrolle zwischen Imkerei, Landwirtschaft, Wein- und Obstbau führte die Staatssekretärin in ihrer Laudatio aus. 28 Jahre lang stand Ekkehard Hülsmann an der Spitze des Landesverbands Badischer Imker. Am Tag vor der Auszeichnung wurde er auf der Vertreterversammlung zum Ehrenpräsidenten des Verbands ernannt. Vertrauen schaffen durch Kommunikation war und sei hierbei sein Motto so Gisela Splett. Denn gerade jetzt mit dem Auftreten der Kirschessigfliege sei diese gelebte Einstellung wichtiger denn je. Sämtliche Maßnahmen zum Schutz von Obst und Reben vor der Kirschessigfliege würden mit den Imkereifachleuten im Land abgestimmt, konstruktiv und offen umgesetzt. Diese gute Zusammenarbeit würde auch mit dem neuen Präsidenten des Verbands Herrn Klaus Schmieder fortgesetzt bekräftigte die Staatssekretärin, die in Vertretung für Minister Alexander Bonde am Badischen Imkertag teilnahm.

Unterstützung des Landes für die Imkerei

Das Land Baden-Württemberg schätze die vielseitigen Leistungen der Imkerei und unterstütze die Bienenhaltung im Land. Hierbei seien die Verbände verlässliche und tatkräftige Partner fürs Land, führte Staatssekretärin Splett weiter aus. Der badische Landesverband zusammen mit dem württembergischen Landesverband sind die Interessenvertretung von knapp 20.000 Imkerinnen und Imker im Land. Sie sind wichtige Ansprechpartner für das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Das Förderprogramm für die Imkerei mit finanzieller Unterstützung bei der Aus- und Fortbildung von Imkerinnen und Imkern oder auch zur Bekämpfung eines Bienenschädlings, der Varroamilbe, wird zusammen mit den Verbänden abgestimmt und abgewickelt.

Herausforderungen für die Imkerei

Herausforderung und Daueraufgabe für alle sei die Verbesserung des Trachtangebots für Honigbienen und Wildinsekten appellierte Gisela Splett, die selbst Hobbyimkerin und Mitglied des badischen Landesverbands ist. Neben den landwirtschaftlich genutzten Flächen müsste sich das Land  zukünftig noch mehr auf die öffentlichen und privaten Flächen fokussieren, handele es sich beim Schutz von Honigbienen und Wildinsekten doch um eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung so die Staatssekretärin weiter. Das Land Baden-Württemberg bietet mit dem neuen Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) vielfältige Maßnahmen zur Verbesserung des Trachtangebots für Honigbienen und Wildinsekten an. So werden z.B. die landwirtschaftlichen Betriebe für die Aussaat von artenreichen Blühmischungen auf Ackerfläche zukünftig mit bis zu 710 € je Hektar Fläche unterstützt. Daneben führt das Land Versuche zum Anbau von standort- und bienengerechten Blühmischungen durch. Die Ergebnisse und weitere Informationen werden im vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz herausgegebenen Bienenweidekatalog veröffentlicht und bei Tagungen zum Anbau und zur Pflege von Blühflächen für Interessierte aus Kommunen und Gewerbe vorgestellt.

Die Landesregierung und die Imkerinnen und Imkern ziehen in Sachen Bienenschutz an einem Strang"so Gisela Splett abschließend. Der Badische Imkertag ist einmal jährlich die zentrale Veranstaltung für die Imkerinnen und Imker aus den Regierungsbezirken Freiburg, Karlsruhe und darüber hinaus. Neben einem hochkarätigen Fachprogramm findet auch die Vertreterversammlung mit Neuwahlen statt.

Hintergrund:

Die Biene ist in Baden-Württemberg nach Rind und Schwein wichtigstes Nutztier und hat für die Landwirtschaft einen hohen ökologischen und ökonomischen Wert. Für das Ziel, Honigbienen und Wildinsekten zu schützen und deren Lebensräume zu erhalten, gibt es vielfältige Maßnahmen des Landes Baden-Württemberg. Über das Imkereiprogramm "Maßnahmen zur Verbesserung der Erzeugungs- und Vermarktungsbedingungen für Bienenzuchterzeugnisse" werden insbesondere die Aus- und Fortbildung von Imkerinnen und Imkern, die praxisnahe Forschung im Bereich Bienengesundheit und Honigqualität, wie auch die Bekämpfung der schädlichen Varroamilbe auf Basis ökologisch verträglicher, organischer Säuren in der Praxis unterstützt. Im Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) findet eine gezielte Förderung der Bienenfreundlichkeit unserer Landschaften statt. Hierzu zählen im Besonderen die Ansaat von Bienenweidemischungen sowie die Erhaltung von besonders artenreichem Grünland. Über Fortbildungsveranstaltungen zu blütenreichen Landschaften wie auch einem vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erstellten Bienenweidekatalog wird das hierzu notwendige Wissen vermittelt und gefördert.

Die Imkerei hat in Baden-Württemberg traditionell eine große Bedeutung. Bei etwa 20.000 Imkerinnen und Imkern in Baden-Württemberg mit ca. 160.000 Bienenvölkern beträgt der Durchschnittsbestand ca. 8 Völker pro Imker/Imkerin. Die Zahl der Imker mit einem Völkerbestand von über 150 wird auf 35 geschätzt. Der überwiegende Anteil der Imkerinnen und Imker betreibt die Imkerei als Freizeitbeschäftigung. Der Anteil der Imkerinnen und Imker mit einer deutlichen Gewinnerzielungsabsicht wird auf 10 % geschätzt. Ein Großteil der Imkerinnen und Imker ist im Landesverband Badischer Imker e. V. (ca. 8.000 Mitglieder) oder im Landesverband Württembergischer Imker e. V. (ca. 11.000 Mitglieder) organisiert. Einige Haupterwerbsimker (etwa 30 - 50) sind Mitglied beim Deutschen Erwerbs- und Berufsimkerverband.

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