Gerald Prager, Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien und des AKH Wien sowie Mitglied des CCC und Leiter der neuen Studie erklärt anlässlich des internationalen Darmkrebs-Monats März Einzelheiten zur Forschung. Tumoren änderten unter der Therapie häufig ihre biologischen Eigenschaften. Das ermögliche es ihnen Resistenzen gegen die Behandlung auszubilden. Um die Veränderungen zu erkennen und in Folge mit Medikamenten auf diese reagieren zu können, seien regelmäßige Entnahmen von Tumorgewebe, also Biopsien, nötig. Diese würden z.B. im Zuge von kleinen Operationen oder während einer Computertomographie entnommen, würden jedoch für die PatientInnen ein Risiko bergen und seien belastend.
Flüssigbiopsien: Schonender, schneller und kostengünstiger
Flüssigbiopsien nutzen die Tatsache, dass Tumoren und ihre Metastasen Tumorzellen und Fragmente von Tumor-DNA ausscheiden, die dann im Blut zirkulieren. Da Blutabnahmen die PatientInnen meist kaum belasten, und darüber hinaus auch leichter, schneller und kostengünstiger als Gewebsbiopsien durchzuführen sind, würde die Etablierung von Flüssigbiopsien als Standardverfahren einen Meilenstein in der Verlaufsdiagnostik und somit in der Behandlung von metastasiertem Darmkrebs bedeuten.
Multizentrische Studie unter der Leitung des CCC
Die neue klinische Studie, die den Namen CRC-RELY (Colorectal Cancer Regorafenib Liquid Biopsy) trägt, ist ein multizentrisches Projekt unter der Leitung der MedUni Wien und unter aktiver Mitwirkung anderer Spitäler in Österreich, Italien und der Schweiz. Mit dieser klinischen Studiezähle man zu den ersten Einrichtungen weltweit, die sich mit der Etablierung dieses Diagnoseverfahrens auseinandersetzten, so Prager. Damit werde einmal mehr deutlich, dass die MedUni Wien und das CCC im Bereich onkologischer Forschung einen Platz im internationalen Spitzenfeld einnähmen.
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