Partielle Sonnenfinsternis | Bildquelle: RTF.1

Deutschland/Region:

Heute Sonnenfinsternis - So beobachten Sie sicher, so wird das Wetter

Stand: 20.03.15 05:49 Uhr

Seltenes Naturschauspiel heute über Mitteleuropa: Eine partielle Sonnenfinsternis. In Deutschland wandert der Mond zwischen 9.30 Uhr und 10.45 Uhr vor die Sonne und verdeckt etwa drei Viertel ihrer Fläche, je nach Region. Um 12 Uhr ist das Himmelsspektakel dann schon wieder vorbei. "Die Chancen auf einen klaren Himmel sind in Süddeutschland am größten", sagt Meteorologe Matthias Habel von WetterOnline. Aber Vorsicht: Nie ohne Schutz in die Sonne schauen! Tipps, wie Sie auf Nummer sicher gehen, und was Sie live im Internet finden.

Glück, wer auf die Schnelle noch irgendwo bei einem Optiker eine Sonnenfinsternis-Brille bekommen kann: Sie sind weitgehend ausverkauft, heißt es. Nur sie ist für den direkten Blick zur verdunkelten Sonne geeignet, der ungeschützt zum Erblinden führen kann.

Doch es gibt einen simplen Trick: Handy nehmen, mit dem Rücken zur Sonne stellen und die Sonnenfinsternis in der Selfie-Pose verfolgen! Heißt: Frontkamera über die Schulter auf die Sonne richten und die Verdunklung auf dem Display verfolgen. Eventuell muss die Helligkeit herunter geregelt werden, oder eine Art Butterbrotpapier vor die Kameralinse. Natürlich ist auch einer der vielen Livestreams in Internet eine gute Alternative.

CDs, rußgeschwärzte Gläser, Film­streifen, Schweißerbrillen oder mehrere Sonnenbrillen über­einander - nützt alles nichts. Und aufpassen beim Fotografieren: Auch durch Spiegelreflexkameras darf man nicht schauen. Bei einem ungeschützten Blick in die Sonne treffen UV-Strahlung, sichtbares Licht und Infrarotstrahlung mit sehr hoher Intensität auf die empfindlichen Strukturen des Auges - warnt das Bundesamt für Strahlenschutz. Ein Blick in die Sonne kann die Netzhaut in kürzester Zeit so schädigen, dass das Sehvermögen bleibend eingeschränkt wird oder sogar vollends verloren geht. 

Als sicherste Methode zur Sonnenbeobachtung gilt die Projektionsmethode durch eine Lochkamera (camera obscura) auf einen Schirm. Aber auch spezielle, für die Sonnenbeobachtung geeignete Schutzbrillen kommen in Frage, so die Behörde.

Darauf sollte man achten:

Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz
[Hier zu den ausführlichen Tipps]

Im Süden könnte das Beobachten bei schönem Wetter gut klappen, im Nordwesten sieht Meteorologe Matthias Habel von WetterOnline Habel weniger Chancen, das Himmelsspektakel direkt beobachten zu können. Hier rechnet er mit aufziehenden Wolken. „Die Grenze zwischen Glück und Pech könnte für die Astro-Fans sehr scharf über der Mitte Deutschlands verlaufen", so Habel von WetterOnline."

Bild: WetterOnline.de

Solarstrom weg?

Was die Sonnenfinsternis für die Stromproduktion von Photovoltaikanlagen bedeutet, lässt sich z.B. live auf der Webseite des Messstellenbetreibers Discovergy verfolgen. Schon heute kann mit Photovoltaik-Anlagen an sonnigen Tagen bis zu 50% der deutschen Stromversorgung abgedeckt werden.

"Was genau passieren wird, lässt sich jedoch schwer prognostizieren", sagt Discovergy-Geschäftsführer Nikolaus Starzacher: "das hängt insbesondere von der morgigen Wetterlage ab."

Wie stark und schnell die Reduktion tatsächlich ausfällt, kann auf der Discovergy-Webseite unter my.discovergy.com/sonnenfinsternis live beobachtet werden.

Discovergy zeigt während der Sonnenfinsternis in einer Echtzeit-Graphik die durchschnittliche Produktion von hundert Photovoltaikanlagen, die repräsentativ über das Bundesgebiet verteilt sind. Alle Anlagen sind mit einem intelligenten Stromzähler von Discovergy ausgestattet und senden sekundengenau die aktuellen Messwerte. So kann jeder online nachverfolgen, welche Auswirkung die Sonnenfinsternis tatsächlich auf die Photovoltaikstromproduktion in Deutschland hat.

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