Ein wichtiger Schritt hin zu weiteren Fortschritten bei nuklearer Abrüstung wäre aus Sicht der Bundesregierung das Inkrafttreten des Atomwaffenteststoppvertrags (CTBT), der neben dem Nuklearen Nichtverbreitungsvertrag (NVV) das wichtigste Instrument gegen die Entwicklung beziehungsweise Weiterentwicklung von Nuklearwaffen sei. Als Mitglied der sogenannten Gruppe der Freunde des CTBT werbe die Bundesregierung gegenüber Nichtmitgliedstaaten des CTBT um Unterzeichnung und Ratifizierung des Vertrags, zuletzt während eines entsprechenden Treffens auf Ministerebene im September 2014 in New York. Neben dem Inkrafttreten des CTBT wäre die Aufnahme von Verhandlungen über einen internationalen Vertrag über ein Produktionsverbot von Spaltmaterial für Waffenzwecke (FMCT), der für militärische Zwecke zur Verfügung stehendes Spaltmaterial und damit die Herstellung von Nuklearwaffen begrenzen würde, ein deutlicher Fortschritt. Deutschland sei Mitglied einer UN-Expertengruppe, die bis Sommer 2015 über Aspekte zur Aushandlung eines solchen Vertrages berät.
In der Frage des iranischen Atomprogramms gibt sich die Bundesregierung in ihrem Abrüstungsbericht verhalten optimistisch: Mit dem im Januar 2014 in Kraft getretenen Genfer Aktionsplan sei der Ausbau des iranischen Atomprogramms vorläufig gestoppt und in Teilen rückgängig gemacht worden. Im Gegenzug hätten die EU und die USA Teile ihrer Sanktionen suspendiert. Deutschland arbeite zusammen mit den Partnern der E3+3 (China, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Russland, USA) auf ein umfassendes und langfristiges Abkommen hin, das deutliche Beschränkungen für Irans Nuklearprogramm enthalten und über ein umfassendes Transparenzregime zur Vertrauensbildung innerhalb der internationalen Gemeinschaft beitragen soll. Mit einem Abkommen sollten sämtliche Zweifel der internationalen Gemeinschaft an der ausschließlich friedlichen Ausrichtung des iranischen Nuklearprogramms ausgeräumt werden, heißt es in der Unterrichtung.
Als einige weitere wichtige Vorhaben für das laufende Jahr benennt die Bundesregierung neben der „Förderung von Vertrauen und Sicherheit in Europa" unter anderem die Kleinwaffenkontrolle, die Stärkung beziehungsweise Universalisierung des Bio- und des Chemiewaffenabkommens sowie des ATT-Vertrags und außerdem die rüstungspolitische Befassung mit Letalen Autonomen Waffensystemen im Rahmen der Vereinten Nationen.
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