Reutlingen/Tübingen:
Die meisten Kitas geschlossen - Warnstreik der Sozialarbeiter und Erzieher
Stand: 18.03.15 16:54 Uhr
In Reutlingen und Tübingen blieben heute fast alle Kindergärten und Kitas geschlossen. Nach den gestrigen Streiks im Kreis Lörrach, sind heute auch die kommunal angestellten Erzieher und Sozialarbeiter in der Region Neckar Alb in den Warnstreik getreten. Rund 600 versammelten sich heute in Reutlingen zu einem Demonstrationszug mit anschließender Kundgebung auf dem Marktplatz.
Die Kita in der Ringelbachstraße – sie war heute eine von insgesamt 53 Einrichtungen die in Reutlingen geschlossen blieben. Lediglich vier Kitas öffneten für ihre Kleinen die Türen. Auch 24 Einrichtungen in Tübingen blieben geschlossen. Denn die Erzieher und Sozialarbeiter waren dem Aufruf von ver.di gefolgt und gemeinsam auf die Straße gegangen um für ihre Forderung nach einer besseren Bezahlung einzustehen. Insgesamt rund 800 Beschäftigte in Reutlingen und Tübingen haben heute ihre Arbeit ruhen lassen: "Wir kämpfen für eine gerechtere Eingruppierung im sozialen Erziehungsdienst. Wir wollen dass die Arbeit angemessen an ihrer Leistung bewertet wird. Und da sehen wir großen Nachholbedarf", so Martin Gross, Geschäftsführer von ver.di Bezirk Fils-Neckar-Alb.
Eine bessere Einstufung in eine höhere Entgeldgruppe würde zehn Prozent mehr Geld für die rund 240.000 kommunal Beschäftigten im Land bedeuten. Für die Verhandlungsrunde am kommenden Montag in Münster, erwartet ver.di ein deutliches Entgegenkommen der Arbeitgeberseite. Schließlich leisteten die Beschäftigten wertvolle Arbeit. Nach dem Hagelschaden im Landkreis Reutlingen seien viele Kinder durch beispielsweise plötzlich geplatzte Scheiben traumatisiert gewesen. Hier hätten die Erziehungsberatungsstellen wertvolle Arbeit gemacht. Die Arbeitgeber sollten daher nicht nur an das Geld sondern an die Menschen denken, appelliert Gross.
Sollten die Verhandlungen nächste Woche scheitern, wollen die Beschäftigten in jedem Fall weiter streiken.
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