Mit dem Beitritt hätten die Kolleginnen und Kollegen in Leverkusen und Lippe neue Möglichkeiten, ihre Zusammenarbeit im Netz weiter zu professionalisieren. Gleichzeitig würden sie das Potenzial der Agentur vergrößern und ihre zukünftige Arbeit auf eine sichere Grundlage stellen, freut sich Wambach. Erfreulich sei auch, so der Vorstandsvorsitzende weiter, dass die Agentur mit dem Gesundheitsnetz Leverkusen nun erhöhte Präsenz in Nordrhein zeigen könne. Wambach. Bei der Anerkennung und Förderung von Praxisnetzen zähle Nordrhein bislang bedauerlicherweise zu den Totalverweigerern. Dabei stünden die Rahmenvorgaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung seit fast zwei Jahren fest. Je mehr entwickelte Netze es in Nordrhein gebe, desto schwerer werde es für die ansässige KV, bei ihrem harten Kurs zu bleiben.
Es gebe keinen nachvollziehbaren Grund, den Praxisnetzen in Nordrhein die Anerkennung nach § 87b SGB V zu verweigern. Gleiches gelte für die sieben anderen Ärztevereinigungen ohne Richtlinie. Er appelliere an die verantwortlichen KV-Vorstände, endlich tätig zu werden und die gesetzlichen Vorgaben umzusetzen. Das Beispiel von Nordrheins KV-Nachbarin in Westfalen-Lippe zeigt, dass anerkannte Arztnetze nicht zu Konkurrenten im eigenen Haus mutieren und die beginnende Förderung auch von nicht-vernetzten Kollegen getragen werde, so Wambach. Er hoffe, dass diese Einsicht bald einsetzen werde.
Im Ärztenetz Lippe haben sich niedergelassene Ärztinnen und Ärzten aller Fachrichtungen aus der Region zusammengeschlossen, um die ambulanten medizinischen Versorgungsstrukturen vor Ort zu stärken und aktiv mitzugestalten. Ziel der mittlerweile zehnjährigen Netzgeschichte in Lippe ist es, eine umfassende Versorgung nah am Menschen und mit einer optimalen Qualität anzubieten. Dafür setzt das Netz auf strukturierte Prozessabläufe und moderne Kommunikationsmittel und entwickelt neue Versorgungsmodelle für die Zukunft. Seit Juli 2014 ist das Ärztenetz Lippe von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe als „förderungswürdiges Praxisnetz" nach § 87b SGB V anerkannt.
Angetrieben durch die Ärzteproteste von 2006 fand sich in Leverkusen noch im gleichen Jahr eine Gruppe besorgter Praxisärzte zusammen und gründete das Regionale Gesundheitsnetz Leverkusen eG. Bereits wenige Monate später standen die ersten IV-Verträge mit regionalen Krankenkassen. Durch inhaltliche und strukturelle Erweiterungen reifte das Netzkonzept der Genossenschaft in den Jahren darauf. Neben der Entwicklung von neuen Behandlungspfaden ist die Erstellung von Studien über vorliegende Versorgungsmaßnahmen ein wichtiges Betätigungsfeld der Ärztegenossenschaft. Bei der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, einem weiteren Schwerpunkt des Netzes, ist es dem Netz gelungen, einen großen Teil an Verwaltungs- und Koordinierungsaufgaben von den Ärzten auf das Management zu übertragen und sie dadurch zu entlasten.
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