Menschen werden,so der Bericht, nicht geschützt: "2014 war das blutigste Jahr des Konflikts, das mindestens 76.000 Syrerinnen und Syrer das Leben kostete (220.000 Menschen insgesamt sind bisher zu Tode gekommen). Der Zugang zu Hilfsgütern hat sich nicht verbessert: 4,8 Millionen hilfsbedürftige Menschen befinden sich in Gebieten, die von den Vereinten Nationen als „schwer zugänglich" definiert wurden. Dies sind 2,3 Millionen mehr als 2013. Der Hilfsbedarf hat zugenommen: 5,6 Millionen Kinder sind auf Hilfsleistungen angewiesen, 31 Prozent mehr als 2013. Die Ausstattung der Nothilfe entspricht immer weniger dem tatsächlichen Bedarf: 2013 waren 71 Prozent der erforderlichen Nothilfemaßnahmen zum Schutz von Zivilistinnen und Zivilisten finanziert. 2014 sank der Anteil auf 57 Prozent."
Weiter heißt es: "2014 wurden von Damaskus aus weniger Menschen mit Hilfslieferungen für den Winter erreicht als ein Jahr zuvor (1,1 Millionen im Jahr 2014 im Vergleich zu 2,9 Millionen im Jahr 2013), und die syrische Regierung bewilligte weniger als die Hälfte der hierfür nötigen Anträge. Zwar kommen auch über die Nachbarländer Syriens Hilfstransporte. Doch zurzeit sind hierfür nur fünf der 34 Grenzübergänge geöffnet, neun sind eingeschränkt passierbar und die restlichen geschlossen."
Die Hilfsorganisationen rufen die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, insbesondere die Mitglieder des Sicherheitsrates, deswegen dazu auf, den Resolutionen endlich durch Taten Geltung zu verschaffen.
Kathrin Wieland, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland, sagte: „Die bittere Realität ist, dass der UN-Sicherheitsrat die UN-Resolutionen nicht umgesetzt hat. Das vergangene Jahr war das dunkelste seit Ausbruch dieses fürchterlichen Krieges. Alle Konfliktparteien haben unverantwortlich gehandelt und die Forderungen des Sicherheitsrates ignoriert. Die Zivilisten, darunter viele Kinder, werden nicht geschützt vor der Gewalt, und ihr Zugang zu humanitärer Hilfe hat sich nicht verbessert."
Ekkehard Forberg, Friedensexperte von World Vision, sagte: „Der Krieg in Syrien ist auch ein Krieg gegen Kinder. Das sollten sich alle vor Augen führen, die für Waffenlieferungen an eine der Konfliktparteien plädieren. Bei Angriffen auf Städte und Schulen sind bereits rund 9.000 Kinder getötet und viele weitere verletzt oder traumatisiert worden. An vielen Orten leben Kinder wie im Gefängnis und verpassen ihre Bildungschancen, weil die Angst vor Gewalt gepaart mit wachsender Armut und wachsendem Mangel sie daran hindert, eine Schule zu besuchen."
Robert Lindner, Syrienreferent von Oxfam Deutschland, sagte: „Die Regierungen einflussreicher Staaten müssen endlich dafür sorgen, dass der Konflikt nicht weiter angeheizt wird und dass die Nothilfemaßnahmen massiv ausgeweitet werden. Außerdem müssen sie den Druck auf die Konfliktparteien erhöhen, zu einer politischen Lösung zu kommen. Die USA, Russland und andere Staaten haben hierzu den nötigen politischen und diplomatischen Einfluss. Es gibt keine weitere Zeit zu verlieren."
Oxfam, Save the Children und World Vision sind eigenen Angaben zufolge in Syrien, im Irak, im Libanon, in Ägypten, in der Türkei und in Jordanien im Einsatz. Die Organisationen versorgen syrische Flüchtlinge unter anderem mit Sanitäreinrichtungen, Hygienemaßnahmen, Trinkwasser, Lebensmitteln, warmer Kleidung, Decken und Heizöfen. Außerdem bieten sie Rechtsberatung und psychosoziale Betreuung.
Der Bericht „Failing Syria" ist international gezeichnet von:
ActedAmerican Friends Service Committee (AFSC)Alkarama Foundation ChildrenPlusGlobal Centre for the Responsibility to ProtectHandicap International Hand in Hand For Syria Human Rights and Democracy Media Center (SHAMS) International Rescue Committee
10. Medecins Du Monde
11. Norwegian Church Aid
12. Norwegian Refugee Council
13. NuDay Syria
14. Oxfam
15. Pax Christi International
16. Save the Children
17. Syrian American Medical Society
18. Syria Relief Network
19. Tulip for Syria Relief
20. Une Ponte Per
21. World Vision International
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