Bilanz der Volksbanken | Bildquelle: RTF.1

Landkreis Reutlingen:

2014 zufriedenstellend, Zukunft ungewiss - Volks- und Raiffeisenbanken präsentieren Bilanz

Stand: 14.03.15 12:54 Uhr

Die Bezirksvereinigung der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Kreis Reutlingen hat gestern über die Entwicklung ihrer Geldinstitute im Jahr 2014 informiert. Insgesamt kommen die acht Banken mit ihren 117 Geschäftsstellen auf eine Bilanzsumme von 3.278 Millionen Euro.


Rund 278.000 Menschen leben im Landkreis Reutlingen und etwa 185.000 davon sind Kunden einer der acht Volks- und Raiffeisenbanken. Das heißt, sie haben ihr Geld dort angelegt oder einen Kredit aufgenommen.

Einlagen aus der Region und Kredite in die Region, das sei die Aufgabe der regionalen Volks- und Raiffeisenbanken, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Bezirksvereinigung, Bernd-Dieter Reusch. Eine wichtige Aufgabe, die auch für die Einleger und Kreditnehmer in der Region ganz wichtig sei.

Besonders bei Krediten zur Finanzierung des Eigenheims sind die Banken noch immer gefragt – ein Plus von 1,7 Millionen. Die Darlehenszinsen sind niedrig und fürs eigene Ersparte bekommt man nicht viel.

Irgendwo lohne es sich nicht mehr und jetzt könne man sagen: ist doch jedem sein Bier, aber irgendwann - so warnt Reusch - sei es vielleicht auch das Bier oder die Aufgabe des Staates. Nämlich dann, wenn der Betreffende alles ausgegeben habe und es dann doch irgendwann einmal eng bei ihm werde, weil er nicht mehr im Berufsleben sei und er könne dann plötzlich seine Miete nicht mehr bezahlen, dann habe die Gesellschaft ein Problem. Und deshalb müsse es ein gesellschaftliches Anliegen sein, dass die Leute vorsorgen.

Und wer vorsorgt, dürfe am Schluss nicht der Dumme sein, weil ihm die Politik nichts mehr von seinem Ersparten lasse. Ein großes Fragezeichen hier – auch für die Banken selbst – Negativzinsen.

Die EZB habe Negativzinsen eingeführt, weiß Reusch. Wie sich das in der Praxis noch auswirken werde, sei noch nicht ganz klar. Im Interbanken-Bereich, also bei Anlagen innerhalb der Banken, würden teilweise schon Negativzinsen verrechnet und er sage mit aller Vorsicht: vermutlich werde es da auf Dauer auf jeden Fall Negativzinsen geben, wenn es so weitergehe, wovon ja alle ausgehen würden.

Bei den Kundenkrediten konnten die acht Banken mit einem Plus von 1,7 Millionen Euro leicht zulegen. Die Rate spiegelt auf Grund eingehender Tilgungen aber nicht den tatsächlichen Umfang der neuen Finanzierungen wieder. Trotz niedriger Zinsen auch ein positiver Trend bei den Kundeneinlagen: 15,6 Millionen mehr als 2013. Am Ende ergibt sich durch Sonderfaktoren, wie die Ablösung teurer Refinanzierungsmittel, aber eine um 24 Millionen Euro schlechtere Bilanzsumme.

Dennoch ist man mit zweitausend-vierzehn zufrieden. Eine Prognose für zweitausend-fünfzehn gestalte sich jedoch schwierig.

Die Risikolage – meint Reusch und das sei eine ganz wichtige Aussage – sei allgemein ziemlich entspannt, was natürlich auch der guten Wirtschaftslage geschuldet sei. Da müsse man aber auch immer wieder sagen, dass könne auch mal wieder anders kommen. Man wünsche und hoffe das nicht, aber die Realität und die Erfahrung würden zeigen, irgendwann könne auch mal wieder eine wirtschaftlich schwierigere Zeit entstehen und dann gelte es eben auch gerüstet zu sein.

Aber das sei man bei den genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis Reutlingen auch, versichern die beiden Vorsitzenden der Bezirksvereinigung.

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