Bisher kam Methanol in biotechnologischen Prozessen nur begrenzt zum Einsatz. Es gibt zwar Mikroorganismen, die diesen Alkohol als Kohlenstoffquelle nutzen und auf diesem Substrat wachsen können. Doch diese Organismen können interessante Substanzen wie zum Beispiel Aminosäuren nicht in den Mengen synthetisieren, die eine biotechnologische Produktion wirtschaftlich machen.
Mit dem Bakterium Corynebacterium glutamicum hingegen werden bereits in großtechnischem Maßstab pro Jahr auf der Basis von Zuckern mehrere Millionen Tonnen verschiedener Aminosäuren produziert. Die Jülicher Forscher übertrugen nun Gene der Bakterien, die Methanol als Kohlenstoffquelle nutzen können, mittels sogenannter "Genfähren" in Corynebacterium glutamicum. Ergebnis: Der neue Stamm ist in der Lage, Methanol zu Formaldehyd zu oxidieren, das dann mittels des sogenannten Ribulose-Monophosphat-Weges dem Zentralstoffwechsel zugeführt wird. Methanol kann somit von Corynebacterium glutamicum als zusätzliche Kohlenstoffquelle genutzt werden – bei Wachstum auf (weniger) Zucker.
Um den neuentwickelten Stamm für den industriellen Einsatz fit zu machen, soll nun die Aufnahme von Methanol durch das Bakterium verbessert werden. Die Forscher entwickeln außerdem einen Prozess für die Fütterung von Methanol in Bioreaktoren.
![]() | Stark bewölkt 18 / 20° C Luftfeuchte: 90% |
![]() | Stark bewölkt 18 / 20° C Luftfeuchte: 87% |
![]() | Stark bewölkt 17 / 18° C Luftfeuchte: 88% |