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Filderstadt :

Erfolg im vierten Anlauf: Tarifparteien rund um IG Metall einigen sich

Stand: 13.03.15 11:52 Uhr

Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg hat das Tarifergebnis vom 24. Februar in ihrer heutigen Sitzung angenommen, die rund 170 anwesenden Delegierten stimmten geschlossen für den Dreiklang aus mehr Geld, einer verbesserten Altersteilzeit und dem Einstieg in die Bildungsteilzeit. Darauf hatten sich die Tarifparteien in Baden-Württemberg in der Nacht zum 24. Februar 2015 in der vierten Verhandlung geeinigt.

 Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg hat das Tarifergebnis vom 24. Februar in ihrer heutigen Sitzung angenommen, die rund 170 anwesenden Delegierten stimmten geschlossen für den Dreiklang aus mehr Geld, einer verbesserten Altersteilzeit und dem Einstieg in die Bildungsteilzeit. Darauf hatten sich die Tarifparteien in Baden-Württemberg in der Nacht zum 24. Februar 2015 in der vierten Verhandlung geeinigt.

IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger erklärte, dass das einstimmige Votum einmal mehr zeige, dass die IG Metall wie versprochen zu allen drei Forderungen Lösungen geliefert habe. Jetzt müsste alles daran gesetzt werden, dass die Ergebnisse zu Alters- und Bildungsteilzeit in den Betrieben umgesetzt würden, so Zitzelsberger. In der vorangegangenen Debatte hatten sich die Delegierten überwiegend positiv zum Tarifabschluss geäußert.

Der neue Entgelt-Tarifvertrag läuft bis 31. März 2016 und beschert den rund 800 000 Beschäftigten in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie ab April 3,4 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Zudem bekommen sie im März eine Einmalzahlung von 150 Euro, Auszubildende erhalten 55 Euro.

Darüber hinaus profitieren die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie von flexiblen Ausstiegsmöglichkeiten in die Rente und neuen Aufstiegschancen im Beruf. Die entsprechenden Tarifverträge zum flexiblen Übergang in die Rente (TV FlexÜ) und zur Qualifizierung (TV Quali) wurden entsprechend angepasst, erweitert und bis Ende 2021 (FlexÜ), beziehungsweise Ende 2019 (Quali) verlängert.

Weiterhin haben vier Prozent der Belegschaft eines Unternehmens Anspruch auf Altersteilzeit und können diese künftig mit der ungeminderten Rente ab 63 nach 45 Versichertenjahren kombinieren. Für Beschäftigte in unteren Entgeltgruppen wird Altersteilzeit durch ein neues Aufstockungsmodell lukrativer.

Darüber hinaus können die Betriebsparteien einen Teil des Finanzierungsvolumens für die Förderung von Bildungsteilzeit verwenden – die Aufstockung erfolgt analog zum Altersteilzeit-Modell. Die Möglichkeiten für Beschäftigte, sich in verblockter und unverblockter Form weiterzubilden und danach an den Arbeitsplatz zurückkehren, wurden ausgeweitet. An- und Ungelernte können zusätzlich über spezielle Förderprogramme berufsqualifizierende Abschlüsse erwerben.

Zwar hätte sich die IG Metall insbesondere beim Thema Weiterbildung mehr Mitsprache gewünscht – dies klang auch zum Teil in der Diskussion in Filderstadt an. Mit der geförderten Bildungsteilzeit sei aber ein Einstieg gelungen,  der in Zukunft weiter ausgebaut werde, betonte Zitzelsberger. Er ergänzte, dass der Einsatz von 285 000 Metallerinnen und Metallern bei Warnstreiks und Kundgebungen im Südwesten der Schlüssel zu diesem Erfolg gewesen wäre.

Die Vorstände von IG Metall und Gesamtmetall empfehlen die Regelungen zum Entgelt und zum flexiblen Übergang in die Rente allen Tarifbezirken zur Übernahme. Bundesweite Weiterbildungs-Regelungen sollen sich an einem in Nordrhein-Westfalen erzielten Abschluss orientieren, der Tarifvertrag zur Qualifizierung in Baden-Württemberg beinhaltet weitergehende Individualansprüche. Die Erklärungsfrist läuft noch bis zum 13. März 2015.

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