Teilnehmer des Spitzentreffens in Berlin waren OECD-Generalsekretär Angel Gurría, WTO-Generaldirektor Roberto Azevêdo, ILO-Generaldirektor Guy Ryder, die Geschäftsführende Direktorin des IWF Christine Lagarde und Weltbankpräsident Jim Yong Kim.
Geopolitische Risiken überwinden
Geopolitische Risiken gestalteten das Wachstum nach wie vor fragil, so die Kanzlerin. Ihrer Meinung nach bestehe die politische Arbeit darin, diese Risiken zu überwinden. Mit Blick auf die Terrormiliz IS und die Ukraine-Krise seien dies "natürlich gewaltige Aufgaben".
Dieses Jahr sei entscheidend für die internationale Zusammenarbeit, betonte Merkel. Es werde um die Zukunft der Entwicklungsziele gehen, im Herbst in New York bei der Uno, es werde darum gehen, die notwendige Finanzierung dazu zusammenzubekommen bei der Konferenz in Adis Abeba. Auch bei der Klimakonferenz am Jahresende in Paris werde es um die Bereitstellung der Finanzierung gehen.
Ebola ist Schwerpunkt der G7-Präsidentschaft
Ebola stehe ebenso auf der Agenda und die Frage "Welche Lektionen haben wir aus der Ebola-Epidemie gelernt?" Ebola sei deshalb ein Schwerpunkt der deutschen G7-Präsidentschaft, betonte Merkel. Die Bundesregierung habe mit Norwegen und Ghana zusammen angeregt, dass sich die UN damit beschäftige. Der Generalsekretär der UN habe dies sehr positiv aufgenommen und man wolle jetzt in den nächsten zwei Jahre auch aktive Schritte gehen, erklärte sie.
Arbeitsstandards und Frauen
Thema des Gesprächs waren auch Bemühungen, den Handelsbereich zu verbessern. Es gebe eine Reihe bilateraler Abkommen, es gebe aber auch das multilaterale Handelssystem, das Deutschland unterstützen möchte, sagte die Kanzlerin.
Merkel sprach mit den Vorsitzenden der Organisationen auch über Arbeitsstandards. Die Frage von Standards von Sicherheit im Arbeitsleben sei ein Wachstumsfaktor oder könne Wachstum reduzieren, erklärte Merkel.
Auf der Tagesordnung sei auch das Thema Frauen gestanden. Die OECD unterstütze Deutschland, wenn es um Selbstständigkeit von Frauen gehe, um Beteiligung von Frauen. Alle seien sich einig gewesen, dass die Rolle der Frauen auch sehr viel damit zu tun habe, wie produktiv und auch effizient Wirtschaftssysteme sind. Hier gebe es aber noch viel zu tun, so die Kanzlerin.
Gemeinsame Erklärung
In einer Zeit moderater und unsicherer Wachstumsaussichten müssten die Regierungen Reformen und proaktive Maßnahmen verstärken, um den Aufschwung zu unterstützen und Wachstum zu sichern, so die Vorsitzenden von IWF, Weltbank OECD, IAO und WTO in ihrer gemeinsamen Erklärung. Ehrgeizige Reformen können dabei helfen, produktivere, dynamischere und inklusivere Volkswirtschaften und Gesellschaften aufzubauen. Hierbei sei eine intensive Zusammenarbeit notwendig.
Weitere Anstrengungen notwendig
Die Stärkung der Wachstumsaussichten habe weiterhin oberste Priorität, heißt es weiter. Die Teilnehmer begrüßten die fortwährenden Bemühungen vieler Länder des Euro-Raums, die Produktivität zu steigern, die Beschäftigungsquote zu erhöhen und die Haushaltslage zu verbessern. Es sei wichtig, Investitionen anzukurbeln und den jüngsten Trend, insbesondere den Rückgang ausländischer Direktinvestitionen, umzukehren. Der neue Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) werde durch die Förderung von Investitionen und Wachstumsaussichten in Europa zu diesem Ziel beitragen.
Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit
Weitere Anstrengungen, vor allem in Bezug auf die Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen, soziale Inklusion, Strukturreformen und wachstumsfreundliche Konsolidierung in allen Mitgliedstaaten des Euro-Währungsgebiets seien weiterhin dringend geboten. Eine ehrgeizige Reformagenda müsse die Förderung von Innovationen, Verbesserung der Bildungs- und Gesundheitssysteme, Steigerung der Produktivität, Verringerung sozialer Ungleichheiten und die Stärkung der Produkt- und Arbeitsmärkte beinhalten.
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