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Irak:

Weisse Flagge gehisst - Moral der Terror-Organisation "IS" bricht zusammen

Stand: 17.07.17 18:47 Uhr

11.03.2015. Nach anhaltenden schweren Niederlagen bricht die Moral der "IS"-Kämpfer Meldungen zufolge auf breiter Front zusammen: In Ramadi-Stadt hissten "IS"-Terroristen die weiße Flagge, während sie sich aus der Stadt zurückzogen. Zuvor waren die Islamisten von Irakischen Sicherheitskräften und Freiwilligenverbänden belagert worden und hatten 21 Autobomben gezündet. In den vergangenen Stunden hatten Regierungskräfte und Freiwilligenverbände zudem die Provinzhauptstadt Tikrit vollständig vom "IS" zurückerobert. Der ausländische Führungskader war zuvor aus der Stadt geflohen, und hatten zuvor 11 einheimische "IS"-Führungskräfte wegen Fahnenflucht hingerichtet.

Auch in anderen Gebieten ist der "IS" in schwerer Bedrängnis: So wurde der von den "IS"-Islamisten eingesetzte Gouverneur von Mossul vor wenigen Tagen durch einen Luftangriff der Koalition auf seinen Fahrzeug-Konvoi getötet.

In Syrien gelang es Medienberichten zufolge einheimischen Bodentruppen mithilfe von Luftangriffen der internationalen Koalition, dem "IS" die Kontrolle einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen Syrien und Irak zu entreißen. Die Verbindungsstraße hatte die Terror-Organisation zuvor dazu benutzt, um Soldaten und Material zwischen Syrien und Irak zu transportieren.

Im Dorf Ismail in der Mulla Abdullah-Region habe die kurdischen Peshmerga mit Abu Hager eine zentrale Figur aus der IS-Führung während Kampfhandlungen getötet. Abu Hager soll eine Schlüsselfigur innerhalb der "IS"-Führung und enger Mitarbeiter des IS-Anführers Abu Bakr al-Baghdadi gewesen sein. 

Die Bevölkerung von Mossul werde von der islamistischen Terror-Organisation "IS" mittlerweile per Lautsprecher-Durchsagen aus Autos und Moscheen dazu aufgefordert, die Stadt nicht zu verlassen. Offensichtlich befürchtet der sogenannte "IS" eine Fluchtwelle der Bevölkerung aus der Stadt. Das Verlassen der Stadt werde als Apostasie, also als Abfall vom Glauben, angesehen, und entsprechend bestraft. Darunter dürfte die Todesstrafe zu verstehen sein. Außerdem werde Besitz und Vermögen von geflüchteten Einwohnern konfisziert.

In Mossul wird auch der "IS"-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi vermutet. Die Regierungstruppen planen zusammen mit Peshmerga, weiteren Freiwilligenverbänden und der internationalen Koalition die Befreiung von Mossul im Laufe Mai / Juni 2015. Die erfolgreiche Befreiung von Tikrit wird als Generalprobe für die Rückeroberung von Mossul gewertet.

Aus der Stadt Hawija, in welche sich die aus Tikrit geflohenen "IS"-Kämpfer abgesetzt hatten, liegen der New York Times Informationen von Stammesführer Scheich Assi vor: Demnach bereiten sich die dort befindlichen "IS"-Kämpfer darauf vor, die Stadt zu verlassen, um ihre Familien nach Mossul oder über die Grenze nach Syrien zu evakuieren.

Offensichtlich rechnet auch der "IS" damit, die bisher im Irak gehaltenen Gebiete in Kürze zu verlieren. Das Zerstören von jahrtausendealten archäologischen Artefakten und Ausgrabungsstätten lässt auf eine Strategie der "verbrannten Erde" schließen. Auch der aus Mossul gemeldete Abtransport von medizinischem Gerät aus Mossuler Krankenhäusern Richtung Syrien lässt darauf schließen. Auch hätten "IS"-Kämpfer in den vergangenen Wochen ihre Familien aus Mossul nach Syrien in Sicherheit gebracht.

Bereits nach der "IS"-Niederlage bei Kobane waren unter den "IS"-Kämpfern massive Moral-Probleme bekannt geworden: So seien mehrere hundert ausländische IS-Kämpfer, die nicht mehr weiter für die "IS" kämpfen wollten, unter Hausarrest gestellt worden. Einheimische "IS"-Kämpfer, die den Einsatz verweigert hatten, seien zur Abschreckung beim nächsten Angriff  "vor die Panzer" gebunden worden. Von der Hinrichtung von 11 einheimischen "IS"-Führungskräften, die vor den Kämpfen ausTikrit geflohen waren, hat der "IS" Fotos der Erschießung veröffentlicht.

Der kurdischen Nachrichtenplattform rudaw.net zufolge haben sich am 13.3.2015 insgesamt 18 IS-Kämpfer der kurdischen Peshmerga ergeben. Die Männer begaben sich unbewaffnet zu einem kurdischen Stützpunkt im Dorf Ghubaiba in der Provinz Kirkuk.

IraqiNews.com zufolge hat - nach Informationen der kurdischen KDC - die Terror-Organisation "IS" in Mossul 38 eigene Kämpfer hingerichtet, weil diese vom Schlachtfeld geflohen seien. Ein dazu veröffentlichtes "IS"-Foto zeigt eine Reihe gefesselter, kniender Männer., offensichtlich kurz vor ihrer Hinrichtung. Sie tragen einheitliche schwarze Kleidung. Hinter jedem der knienden Opfer steht jeweils ein weiterer Mann, im wüstenfarbenen Tarnanzug. Offensichtlich der derzugehörige Henker, jeweils mit einem Messer in der Hand.

In Syrien ist es zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen "IS"-Gruppierungen gekommen, die offensichtlich unterschiedliche Auffassungen über die weitere Kampfstrategie hatten. Ausländische "IS"-Verbände sollen es außerdem abgelehnt haben, aus Syrien nach Tikrit verlegt zu werden, um die dortigen "IS"-Verbände zu unterstützen. Tikrit war heute von Regierungstruppen und Freiwilligen vollständig vom "IS" zurückerobert worden.

Unter dem Eindruck eines bevorstehenden Verlustes der irakischen Gebiete sind auch die jüngsten massiven Angriffe des "IS" auf syrischem Gebiet zu sehen. Medienberichten zufolge sind bei diesen Angriffen bis zu 1.000 "IS"-Kämpfer massiert im Einsatz. Bei einem erwarteten Verlust der irakischen Gebiete ergibt sich für dem "IS" offensichtlich die strategische Notwendigkeit, die von der "IS" in Syrien kontrollierten Gebiete zu konsolidieren.

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