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Hannover:

Amnesty-Aktionen gegen Menschenrechte

Stand: 10.03.15 16:55 Uhr

Aktivisten von Amnesty International fordern vor dem Messegebäude die Freilassung gewaltloser politischer Gefangener in China. Regierungskritiker und Menschenrechtler werden im diesjährigen Partnerland der Cebit regelmäßig drangsaliert, verhaftet und inhaftiert. Eine erste Aktion findet am Sonntag, 15. März um 16 Uhr auf dem Theodor-Heuss-Platz vor dem Hannover Congress Centrum statt. Eine weitere Aktion findet am Montag, 16. März 2015, 8 - 10 Uhr am Messeeingang Nord statt.

Die Präsenz Chinas auf der Cebit zeige den erfolgreichen Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen. Aber die deutsche Bundesregierung müsse sich fragen lassen, wie sie zu Verbesserungen der Menschenrechtssituation in China beitragen wolle, sagte Verena Harpe, China-Expertin von Amnesty International. Die Bundeskanzlerin, aber auch die in China tätigen deutschen Unternehmen, sollten sich klar gegen die Verfolgung derjenigen aussprechen, die sich in China für Menschenrechte engagierten, so Harpe. So wurde unter anderem der uigurische Wissenschaftler und Schriftsteller Ilham Tohti für die Gründung der Internetseite „Uighur Online" zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo sitzt seit 2009 im Gefängnis, weil er das Bürgerrechtsmanifests Charta 08, das zum Schutz der Menschenrechte aufruft, initiiert und veröffentlicht hat.

Mit hohem Aufwand wird insbesondere das Internet durch die chinesischen Sicherheitsbehörden überwacht. Menschen, die online über Menschenrechtsverletzungen berichten oder politische Reformen befürworten, können aufgrund vage formulierter Straftatbestände zu langen Haftstrafen verurteilt werden. Die bekannte Frauenrechtsverteidigerin Su Changlan wurde Ende 2014 wegen „Anstiftung zum Umsturz" angeklagt, nachdem sie wiederholt auf den sozialen Medien über die Proteste für Demokratie in Hongkong geschrieben hatte. Seit dem Amtsantritt der Führung von Präsident Xi Jinping würden die Freiheitsrechte in China weiter massiv beschnitten, sagte Verena Harpe. Amnesty fordere die sofortige Freilassung von Ilham Tohti, Liu Xiaobo, Su Changlan und aller anderen gewaltlosen politischen Gefangenen in China.

Während der gesamten Messe weist Amnesty auch auf großflächigen Plakaten an zentralen U- und S-Bahn-Stationen und in Werbespots im Fahrgastfernsehen des Nahverkehrs der Region auf die Situation der gewaltlosen politischen Gefangenen in China hin.

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