Doch oft könnten sich Menschen mit Albinismus nicht auf die Hilfe und Unterstützung ihres Dorfes verlassen, erklärte Delius. Zu groß sind Vorurteile und Diskriminierung, um echte Solidarität zu schaffen.
Der jüngste Übergriff macht aber auch deutlich, wie schwierig die Lage der rund 10.000 in Malawi lebenden Menschen mit Albinismus ist. „Seit das Nachbarland Tansania entschiedener gegen die Gewalt an Albino vorgehe, verlagere sich der Menschenhandel immer mehr nach Malawi, warnte Delius. So nimmt in Malawi die Gewalt gegen Menschen mit Albinismus deutlich zu. Im Jahr 2014 fielen zwei Menschen mit Albinismus diesen Übergriffen zum Opfer, weitere 15 Personen wurden verschleppt und ihr Schicksal ist bis heute ungeklärt. Die „Föderation der Behinderten in Malawi (FEDOMA)" beklagt seit Monaten die zunehmende Gewalt gegen Menschen mit Albinismus und fordert schärfere Gesetze zu ihrem Schutz.
Die neuerliche Entführung zeige vor allem, dass die Staaten Ost- und Zentralafrikas beim Kampf für einen besseren Schutz der Menschen mit Albinismus mehr zusammenarbeiten müssten, erklärte Delius. Es könne nicht angehen, dass sich das Problem aufgrund der Verhängung schärferer Gesetze nur in Nachbarländer verlagert. Nur gemeinsam könne der Kampf für eine lebenswürdige Existenz der Menschen mit Albinismus gewonnen werden, erklärte Delius.
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