Die am 31. Oktober 2000 im Weltsicherheitsrat verabschiedete Resolution
1325 sieht eine konsequente Strafverfolgung von Kriegsverbrechen an
Frauen, ihren besseren Schutz in Konfliktregionen und ihre stärkere
Beteiligung an Friedensverhandlungen und Wiederaufbau vor.
Großbritannien, das bis vor kurzem die G 7-Präsidentschaft hatte,
engagierte sich vorbildlich für ein Ende sexualisierter Gewalt in
Konflikten. So organisierte die britische Regierung im Juni 2014 ein
weltweites Gipfeltreffen zum Stopp sexualisierter Gewalt in Konflikten.
Die US-Schauspielerin Angelina Jolie erregte mit ihren engagierten
Plädoyers auf der Konferenz weltweite Aufmerksamkeit. Auch Deutschland
habe den auf der Konferenz verabschiedeten Aktionsplan unterzeichnet, doch
bis heute fehlten konkrete deutsche Initiativen zu seiner
Umsetzung, erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius.
Dabei brauchen mehrere zehntausend Opfer sexualisierter Gewalt im Irak,
in der Ost-Ukraine, in Darfur, Südsudan, Kongo, Mali und Nigeria
dringend mehr therapeutische Hilfe, um die traumatischen Erlebnisse zu
verarbeiten. In keiner dieser Konfliktregionen werden Frauen an der
Suche nach Frieden maßgeblich beteiligt, obwohl diese Friedensprozesse
zum Teil unmittelbar von Deutschland gefördert werden. Bei
Strafverfolgungsbehörden, Polizei und Gerichten bekommen die Opfer
sexualisierter Gewalt noch immer keine Gerechtigkeit. Gute Partner
Deutschlands, wie der Sudan, verleumden die Opfer der Gewalt, verweigern
eine juristische Aufarbeitung der Verbrechen und inhaftieren Kritiker,
die die Kriegsverbrechen anprangern. Wer die UN-Resolution 1325 und den
Aktionsplan des Londoner Gipfels im Jahr 2014 mittrage, dürfe aber nicht dazu
schweigen, sondern müsse sich konsequent für die Rechte von Frauen und
Mädchen im Krieg einsetzen, erklärte Delius.
Besonders dramatisch sind die Menschenrechtsverletzungen in Nigeria, wo
Mädchen ab dem Alter von 7 Jahren von der Terrorgruppe Boko Haram als
Selbstmordattentäterinnen missbraucht werden. Aber auch die Extremisten
des „Islamischen Staates" verschleppten und missbrauchten hunderte
yezidische Frauen im Irak. Im Bürgerkrieg gegen die maoistischen
Naxaliten in Indien sowie bei den Konflikten in Minderheitenregionen im
benachbarten Burma werden ebenfalls regelmäßig Frauen Opfer gezielter
Übergriffe.
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