Verletzung am Bein | Bildquelle: pixelio.de - Siegfried Fries Foto: pixelio.de - Siegfried Fries

Deutschland:

Erste-Hilfe-Kurse werden straffer und praxisnäher - Änderungen für Führerscheinbewerber

Stand: 07.03.15 10:47 Uhr

Erste-Hilfe-Lehrgänge sollen inhaltlich gestrafft und praxisnäher werden. Für alle Erste-Hilfe-Lehrgänge sind einheitlich neun Unterrichtsstunden geplant. Für Führerschein-Bewerber wird der Erste-Hilfe-Kurs um eine Unterrichtsstunde länger, für Ersthelfer in Betrieben verkürzt sich die Ausbildung auf einen Tag.

Künftige Autofahrer lernen 45 Minuten länger, da der obligatorische Kurs „Lebensrettende Sofortmaßnahmen" - mit bisher acht Unterrichtsstunden von jeweils 45 Minuten - durch einen neuen Neun-Stunden-Kurs ersetzt wird. „Mit den neuen Kursen bieten wir deutlich mehr Praxisbezug, um bei Unfällen die Verletzten besser versorgen und auch mehr Leben retten zu können", so DRK-Bundesarzt Prof. Dr. Peter Sefrin.

Für Ersthelfer in Betrieben wird die Ausbildung von bisher 16 auf neun Unterrichtseinheiten verkürzt. Betriebe müssen damit ihre Mitarbeiter nur noch einen Tag statt bisher zwei Tage für die Teilnahme an der Erste-Hilfe-Ausbildung freistellen. Dafür wurden wichtige Inhalte auf das Wesentliche reduziert.

„Zum Beispiel wird es mehr Training der Herzdruckmassage geben statt theoretischer Erläuterung des Blutkreislaufs. Hierbei berücksichtigen wir auch, dass in Deutschland in der Regel spätestens nach 15 Minuten professionelle Hilfe eintrifft", erklärt der DRK-Bundesarzt.

Mit der Verkürzung und der Orientierung auf Praxisnähe könne die Hemmschwelle für den Besuch einer Erste-Hilfe-Ausbildung gesenkt werden - eine Voraussetzungen dafür, dass Erste Hilfe von jedem einzelnen öfter trainiert wird. Außerdem nähere sich das DRK damit den europäischen Standards für die Erste-Hilfe-Ausbildung an.

Die Änderungen sind zum 1. April dieses Jahres geplant. Doch damit diese bundesweit ab diesem Termin auch umgesetzt werden könnten, müssten "endlich die dringend notwendigen Entscheidungen durch das Bundesverkehrsministerium und die zuständigen Gremien getroffen werden", mahnt das DRK.

Das Deutsche Rote Kreuz bildet jährlich fast 1,2 Millionen Menschen als Ersthelfer aus.

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