Minus 40 Prozent CO2 bis 2030 stünden jetzt zwar auf dem Papier. Dieses sei aber bekanntlich geduldig und zudem nur das wert, was am Ende tatsächlich herauskomme. Derzeit folge die EU noch nicht den Empfehlungen der Klimawissenschaft, die eine weitaus stärkere Reduzierung der Treibhausgase verlange, sagte Weiger. "Den Notwendigkeiten und Möglichkeiten für mehr Klimaschutz wird die Europäische Gemeinschaft bisher nicht gerecht. Mehr ist nötig und möglich", sagte der BUND-Vorsitzende.
Der BUND fordert ein EU-Klimaschutzziel von minus 60 Prozent CO2 bis 2030 im Vergleich zu 1990. Wichtig sei auch, dass die Klimaziele noch vor der Paris-Konferenz nachgebessert würden. Die Festlegungen zum Klimaschutz auf EU-Ebene müssten außerdem Zusagen enthalten, wie Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel und konkrete Programme zur Verringerung der CO2-Emissionen finanziert werden könnten.
Unklar sei außerdem, ob die EU vorgesehene Emissionsreduktionen im Wald- und Agrarsektor in ihr angekündigtes 40-Prozent-Minderungsziel einrechne. "Schreiben sich die EU-Staaten CO2-Senken im Waldschutz und in der Landwirtschaft bei ihren Minderungszielen gut, dann können sie ihre Klimaschutzanstrengungen in anderen Sektoren entsprechend verringern. Die Folge wäre, dass der Kohlestrom-Anteil in der EU weiterhin inakzeptabel hoch bleibt", warnte Weiger.
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