Hauptgrund für diesen Zuwachs sind männliche Beschäftigte. Deren Organisationsgrad legte um 3,4 Prozentpunkte auf 26 Prozent zu, jener der Arbeitnehmerinnen erhöhte sich aber nur um 1,8 Prozentpunkte auf 14,2 Prozent. Das, so die IW-Experten, ist bedenklich, da Frauen einen immer größeren Anteil an allen Beschäftigten haben – nicht zuletzt, weil vor allem Branchen Personal einstellen, in denen typischerweise mehr Frauen beschäftigt sind. Einen weiteren Faktor, der die Trendwende unter Vorbehalt stellt, sieht die Studie in der Altersstruktur der Gewerkschaften: Arbeitnehmer bis 30 Jahre sind momentan lediglich zu knapp 14 Prozent in einer Gewerkschaft organisiert, jene über 50 aber zu fast 25 Prozent. Zudem fällt auf, dass immer mehr Gewerkschaftsmitglieder in Betrieben mit über 200 Mitarbeitern arbeiten, in kleineren Firmen sinkt der Gewerkschaftseinfluss indes seit langem.
IW-Gewerkschaftsexperte Hagen Lesch meinte, dass wenn es den Gewerkschaften nicht gelinge, mehr Mitglieder in neuen Berufsgruppen sowie in kleineren Betrieben zu gewinnen, seien sie nicht länger eine repräsentative Vertretung der Arbeitnehmerschaft. Entsprechend werde die Politik sie auch nicht mehr als Sprachrohr aller wahrnehmen.
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