Katharinenkirche Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Katharinenkirche feiert 125-jähriges Bestehen

Stand: 03.03.15 19:36 Uhr

Viele Reutlinger gehen täglich an der Katharinenkirche beim Friedhof Unter den Linden vorbei. Aber nur wenige wissen, dass das Gotteshaus längst nicht mehr nur eine Friedhofskirche ist. Während der Industrialisierung war sie Arbeiterkirche. Heute ist sie Gemeindekirche. Und in diesem Jahr feiert sie Jubiläum. Das Programm haben die Verantwortliche heute vorgestellt.


Am 9. März im Jahr 1890 wurde die heutige Katharinenkirche eröffnet. 125 Jahre steht sie nun schon an ihrem Bestimmungsort. Mit einer Jubiläumsfeier wollen Theologen und Gemeindeglieder die Kirche mehr in den Blick der Menschen zurück bringen. Und zwar laut Pfarrerin Ursula Heller nicht nur die Kirche, sondern alles, was in und um diese Kirche geschehe: Die Menschen, die sich dort begegnen, die Kultur, die dort immer wieder zu sehen sei. Man könnte Heller zufolge manchmal fast sagen, eine "Kultur am Rande", so wie die Kirche ja auch am Rande der Stadt stehe.

Wo heute die Katharinenkirche steht, stand früher vermutlich die alte Pfarrkirche – damals noch außerhalb der Stadt, da Reutlingen zu jener Zeit um einiges kleiner war. Jene Pfarrkirche wurde während der Zeit der Reformation abgebrochen. Später stand dort die Katharinenkapelle.

Die Katharinenkirche gilt heute als eine der am besten erhaltenen Kirchenbauten von Heinrich Dolmetsch, ihrem Erbauer. Viele andere Kirchen seien in späteren Jahren wieder verändert worden. Und die Besonderheit bei der Katharinenkirche sei laut Stadtarchivar Dr. Roland Deigendesch eben, dass das zu keinen Zeitpunkt stattgefunden habe, sondern dass man immer diesen Ursprungsentwurf respektiert habe. Deshalb habe die Kirche heute auch in der Kunstgeschichte eine eminente Bedeutung, für die Entwicklung des Historismus in der Region im Südwesten.

Für Pfarrerin Ursula Heller ist die Katharinenkirche die schönste Kirche in der Achalmstadt, weil sie den Anforderungen einer Kirche besonders entspräche: Viele Menschen würden den Kirchenraum gerne als Kirchenraum wollen, also nicht nur einen Gemeindesaal, sondern wirklich einen Kirchenraum. Aber viele Kirchen seien so groß, dass man sich darin laut Heller verlieren würde. In der Katharinenkirche, da verliere man sich nicht. Der Raum habe etwas Anheimelndes. Man fühle sich wohl, auch mit wenig Menschen. Und dann hätten trotzdem aber 350 Menschen Platz.

Der Auftakt der Jubiläumsveranstaltungen ist am Sonntag, den 15. März mit einem Festgottesdienst. Am 26. April gibt es ein Geburtstagsfest. Das werde Heller zufolge auch so eine herausragende Veranstaltung sein, wo man mit einem familienfreundlichen Gottesdienst beginnen und dann gemeinsam bis nachmittags feiern würde, mit Musik und Geschichtenerzählen und Kaffee und Kuchen. Und da sei Verschiedenes geboten.

Zum Jubiläum soll es auch eine Festschrift geben. Sie enthält nicht nur historische Informationen, sondern berichtet auch über die Ausrichtung der Gemeinde. Später soll sie im Innenteil mit den Highlights der Jubiläumsveranstaltungen ergänzt werden.

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