Bisher ist eine gleichmäßige Dauerstimulation durch den Schrittmacher üblich. Ziel sei aber die Entwicklung eines adaptiven Schrittmachers, der die Stimulation an die Aktivität der kranken Nervenzellen anpasse und so eine bessere therapeutische Wirkung erziele, erklärt der DGKN-Experte im Vorfeld der DGKN-Jahrestagung. Das neue Modell gibt nicht nur Impulse ab, es misst gleichzeitig auch die Nervenzellaktivität.
Schnitzlers Arbeitsgruppe hat vor rund zwei Jahren gezeigt, dass das typische Zittern von Parkinson-Patienten durch eine fehlerhafte, aber nur zeitweise auftretende Nervenzellaktivität im Gehirn entsteht. Erst kürzlich hat eine Arbeitsgruppe der Universität Oxford bewiesen, dass eine auf krankhafte Hirnaktivität ausgerichtete Stimulation um zirka 30 Prozent besser wirkt als eine dauerhafte Stimulation. In einem Hauptvortrag der DGKN-Jahrestagung wird der Leiter der Oxforder Arbeitsgruppe, Professor Brown, über seine neuesten Erfahrungen mit dem Prototypen dieses adaptiven Hirnschrittmachers berichten.
Neurologen am Universitätsklinikum Würzburg entdeckten außerdem, dass kürzere elektrische Impulse der Schrittmacher von 30 statt 60 Mikrosekunden, die Wahrscheinlichkeit möglicher Nebenwirkungen senken können. Bei manchen Patienten könne eine THS mit kürzeren Impulszeiten vorteilhaft sein, sagt Schnitzler. Dieser Befund könne unmittelbar in der Klinik angewendet werden.
Auf der Pressekonferenz der DGKN am 19. März 2015 berichten führende Neurophysiologen auch über die aktuellsten Methoden und Anwendungen der Tiefen Hirnstimulation in der Therapie von Parkinsonpatienten. Zudem stellen Forscher der Uniklinik Tübingen ihre Ergebnisse aus Genanalysen vor, mit denen sie passgenaue Medikamente für die Therapie komplexer Epilepsieformen entwickeln.
Bedeckt 12 / 14° C Luftfeuchte: 94% |
Bedeckt 14 / 16° C Luftfeuchte: 94% |
Bedeckt 12 / 14° C Luftfeuchte: 88% |