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Margot Käßmann kehrt von USA-Besuch zurück und betont die Bedeutung der Reformation

Stand: 03.03.15 17:10 Uhr

In den USA herrscht großes Interesse am Reformationsjubiläum: Mit dieser Erkenntnis ist die EKD-Botschafterin Margot Käßmann von einer dreiwöchigen Reise an die Westküste der Vereinigten Staaten zurückgekehrt. Dort hatte sie die mit rund vier Millionen Mitgliedern größte lutherische Kirche der USA, die Evangelical Lutheran Church in America (ELCA), besucht. Vor Synoden in San Diego und San Francisco warb Käßmann für das Anliegen der Reformation.

Die Verantwortung des Einzelgewissens, Bildung für alle, der Beruf in der Welt – bei diesen Themen würde Reformation plötzlich sehr aktuell, auch in Hinblick auf das deutsch-amerikanische Verhältnis, sagte Käßmann vor ihrer Rückreise nach Deutschland.

Im Zuge ihrer USA-Reise hielt Käßmann auch Vorträge in den Universitäten von San Diego und in Berkeley. Auch dort erlebte sie ein großes Interesse daran, was da in Europa vor 500 Jahren stattfand. Mit Vertretern der jüdischen Gemeinde erläuterte sie das Thema der Stellung Luthers zu den Juden. An der römisch-katholischen Fakultät sprach sie über ökumenische Fragen. Greifbar sei dort jedoch vor allem der Wunsch nach einem interreligiösen Dialog gewesen,stellte Käßmann fest. Als wegweisend werde dort die reformatorische Lehre gesehen, da sie mit ihrer Vorstellung eines gebildeten Glaubens jede Art von religiösem Fundamentalismus ausschließe.

Die Reformation sei ein europäisches Ereignis gewesen, das schnelll internationale Ausmaße angenommen habe, erklärte Käßmann. Die große Chance der reformatorischen Kirchen bestehe weltweit darin, dass sie nationale, ethnische und kulturelle Grenzen überschreiten. Man  teile dieselbe Bibel, respektiere sich als Brüder und Schwestern in Christus, man glaube daran, dass jeder Mensch ein Ebenbild Gottes sei. Diese Glaubensgemeinsamkeit habe enorme ethische Auswirkungen, betonte Käßmann in den USA. Sie  könne nämlich in dieser einen globalen Welt gemeinsam gegen Diskriminierung, Ungerechtigkeit und Krieg eintreten.

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