| Bildquelle:

Arabische Halbinsel:

Out of Africa - Als Arabien grün war: Wie der Mensch im späten Pleistozän auf dem Weg in die Welt die arabische Halbinsel besiedelt hat

Stand: 04.03.15 20:22 Uhr

01.03.2015. Welchen Weg haben die frühen Menschen genommen, als sie von Afrika kommend Europa und Asien besiedelt haben? Wissenschaftler um Richard P. Jennings und Michael D. Petraglia von der Universität Oxford haben diese Frage mit einer Klima-Studie untersucht. Sie kommen zum Schluss, dass die arabische Halbinsel dabei eine Schlüsselrolle gespielt hat. Arabien sei im Jungpleistozän, also vor 126.000 bis 11.700 Jahren, deutlich feuchter und grüner gewesen als heute. Und habe den frühen Jägern und Sammlern, die aus Afrika kamen, Lebensraum für eine intensive Besiedelung geboten. Die Studie ist jetzt in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift "Quaternary International" erschienen.

An der Studie "The greening of Arabia" waren neben Wissenschaftlern aus Groß-Britannien, Norwegen und Russland  auch Uta Krebs-Kanzow vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven und Vyacheslav Khon vom Institut für Geowissenschaften der Universität Kiel beteiligt.

Die Arabische Halbinsel, so die Autoren der Studie, wird zunehmend wichtiger in der Geschichte der Auswanderung des Menschen aus aus Afrika während des späten Pleistozäns (126.000 bis 11.700 Jahre vor unserer Zeitrechnung). Die Halbinsel sei eine Schlüsselregion für das Verständnis, welchen Weg die frühen Menschen aus Afrika heraus genommen haben.

Obwohl die Arabische Halbinsel heute in weiten Teilen durch eine trockene Umgebung charakterisiert ist, lassen neue Klima-Daten den Schluss zu, dass die Halbinsel während vieler Perioden in der Vergangeneheit nässer war.  Daraus lässt sich abbleiten, dass die Region zu dieser Zeit sehr viel umfangreicher besiedelt war als man bisher dachte.

Um den offenen Fragen auf die Spur zu kommen, nahmen die Forscher Klima-Modelle zu Hilfe. Klima-Modelle, die das frühere Klima einer bestimmen Region berechnen, können sich als nützlich erweisen, wenn man sich mit der Ausbreitung des Menschen und dem demografischen Wandel beschäftigt.

Durch die Aufstellung und Analyse von fünf verschiedenen, weltweiten Klimamodellen untersuchten die Wissenschaftler die aus den jeweiligen Annahmen resultierenden Schwankungen des Klimas und die Veränderungen der Umwelt. Dabei focussierten die Forscher auf die Entwicklung der Niederschläge, weil diese Variable der Schlüssel für die Entwicklung von Seen, Flüssen und Savannen ist.

Die Klimamodelle wurden Forschern mit den vorliegenden Daten über die damalige Umwelt auf der arabischen Halbinsel abgeglichen, daher mit den den Forschern bekannten, damaligen Seen, Sedimentablagerungen in Höhlen, und den Belegen für Regenfall.

Alle fünf Modell haben nach Angaben der Wissenschaftler gezeigt, dass die Arabische Halbinsel während der letzten Zwischeneiszeit, dem Interglazial, zwischen 139.000 und 126.000 Jahren vor unserer Zeit  signifikant grüner war als heute.

Die Modelle zeigen auch, dass die Hauptquelle  für den zunehmenden Regenfall sehr wahrscheinlich der Nord Afrikanische Sommer Monsum war, und nicht Der Inische-Ozean-Monsun oder mediterrane Klimamuster. Soweit daten vorhanden sind, zeigen diese, dass auch zu anderen ZEiten Regenfall vorhanden war, aber bnie so ausgiebig wie während der letzten Zwischeneiszeit.

Die Ergebnisse favorisieren den Wissenschaftlern zufolge die Hypothese, dass die Menschen während der feuchten Phasen des späten Pleistozäns aus Afrika heraus auf die Arabische Halbinsel einwanderten.

Original-Publikation:

Jennings, R.P., et al., The greening of Arabia: Multiple opportunities for human occupation of the Arabian Peninsula during the Late Pleistocene inferred from an ensemble of climate model simulations, Quaternary International (2015), http:// dx.doi.org/10.1016/j.quaint.2015.01.006

WERBUNG:



Seitenanzeige: