Kita in Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Kita-Qualität vorbildlich - grüne Landtagsabgeordnete beeindruckt

Stand: 02.03.15 15:39 Uhr

Mehr als 300 Millionen Euro investiert die grün-rote Landesregierung jährlich in die frühkindliche Bildung. Das entspricht gut zwei Drittel der Betriebskosten der Kindergärten und Kindertagesstätten. Die beiden grünen Landtagsabgeordneten Thomas Poreski und Muhterem Aras haben sich heute vier Einrichtungen in Reutlingen angeschaut. Das Ziel ihres Besuchs: Sie wollten wissen, wo die Landesregierung eventuell noch nachlegen muss, aber auch, welche Standards sie bei einer derartigen finanziellen Förderung erwarten können.


Diese Einrichtung ist eine von vielen positiven Beispielen in der Kommune Reutlingen: das Kinder- und Familienzentrum im Andersenweg. Positiv deswegen, weil die Kommune ohne konkrete Vorgaben vom Land viel Geld nicht nur in den quantitativen, sondern vor allem in den qualitativen Ausbau von Kitas investiert habe.

Die Leitungsfreistellung beispielsweise, auch die gezielte Qualifizierung von Leitungen der Kita, die Personalentwicklung, die fachlichen Verbesserungen, die pädagogische Qualität und Entwicklung von Haltungen. Das seien dem sozialpolitischen Sprecher der Grünen Thomas Poreski zufolge Dinge, die nicht von alleine kommen. Sie müssten gesteuert und organisiert werden.

Ein Beispiel seien die Bewegungsmittel in dem Raum, wo das Pressegespräch stattfand. Laut der grünen Sprecherin für frühkindliche Bildung Muhterem Aras reiche es nicht aus, eine Kita mit solchen auszustatten. Die Pädagogen müssten auch wissen, wie sie mit ihnen umgehen und die Kinder an sie heranführen müssten.

Ein weiterer qualitativer Schwerpunkt sei die Sprachförderung, die in einer der besichtigen Einrichtungen alltagsintegriert vonstatten gehen würde. Sie sei laut Aras nicht defizitär orientiert, dass man sage: "Das Kind A hat ein Defizit, das kommt jetzt aus der Gruppe raus, wir machen einen Deutschkurs." Sondern es sei wirklich offen. Die Pädagogen würden viele Kinder mit rein nehmen - auch Kinder, die kein Sprachproblem haben - weil sie vom Ansatz her sagen würden: Kinder würden auch voneinander lernen und Sprache sei im Alltag integriert. Es gehe darum, wie man dem Kind begegne. Es gehe darum, dem Kind Möglichkeiten zu schaffen, es zu motivieren zu reden.

Integration und Inklusion seien komplexe Herausforderungen für die Kitas, insbesondere für die Leitung. Die Reutlinger Einrichtungen würden laut Aras Fachdienste in Anspruch nehmen, die nicht nur theoretische Konzepte entwickeln würden. Die würden Aras zufolge gemeinsam mit der Einrichtungsleitung das Konzept entwickeln. Dann bringe man es in die Umsetzung: Der Fachdienst, die Person gehe mit in die Gruppe, nicht nur ein oder zwei Tage, sondern über einen längeren Zeitraum. Und motiviere und mache eine Fortbildung für die Mitarbeiter, sodass es im Alltag gelebt werde.

Eine derart vorbildliche qualitative Entwicklung wünschen sich die beiden Abgeordneten in allen Kommunen des Landes. Seit dem Regierungswechsel habe Grün-Rot die Mittel verzehnfacht. Jetzt sei es an den Kommunen, diese Mittel vor allem in die Qualität zu setzen. Kinder seien die Rohstoffe des Landes, und diese gilt es laut Aras zu fördern.

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