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Wien:

Neuer Impfstoff gegen HPV-Infektionen - 90 Prozent der HPV Erkrankungen kann verhindert werden

Stand: 02.03.15 01:18 Uhr

02.03.2015. Ein neuer Impfstoff gegen HPV-Infektionen hat das Potenzial, 90 Prozent aller Erkrankungen, die durch den humanen Papillomavirus ausgelöst werden, zu verhindern. Das ist das Ergebnis einer randomisierten, kontrollierten, internationalen Studie mit einem neuen 9-fachImpfstoff gegen HPV mit mehr als 14.000 jungen Frauen im Alter zwischen 16 und 26 Jahren. Die Leitung der Studie lag bei Elmar Joura von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde der MedUni Wien. Die Studie wurde nun im Top-Journal "New England Journal of Medicine" veröffentlicht.

Neun Subtypen der Humanen Papillomviren sind verantwortlich für rund 85 Prozent der Krebsvorstufen am Gebärmutterhals. Mit dem neuen, hochwirksamen Impfstoff ist es nun möglich, diese zu einem überwiegenden Teil zu verhindern.

Der neue Impfstoff ist bei Gebärmutterhalskrebs um 20 Prozent wirksamer als der bisherige 4-fach-Impfstoff, bei den Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs sogar bis zu 30 Prozent und bei den anderen Krebsarten (z.B. Vaginal- oder Analkarzinom) um fünf bis 15 Prozent.

Humane Papillomviren (HPV) infizieren Epithelzellen der Haut und der Schleimhäute und können ein tumorartiges Wachstum verursachen. Einige dieser Viren entwickeln auch bösartige Tumore, besonders den Gebärmutterhalskrebs bei Frauen. Aber auch Männer können durch HPV-Infektionen an Krebs erkranken.

Mittlerweile wurden über hundert HPV-Untertypen identifiziert. In Österreich erkranken jährlich bis zu 400 Frauen an invasivem Gebärmutterhalskrebs. In mehr als 90 Prozent der Fälle sind HP-Viren dafür verantwortlich. Laut Statistik Austria sterben daran 150 bis 180 Patientinnen.

Außerdem müssen in Österreich Jahr für Jahr rund 6.000 Frauen ins Spital, weil bei Ihnen Vorstufen von Gebärmutterhalskarzinomen entfernt werden müssen. „Meilenstein in der Erforschung von Krebserkrankungen im Zusammenhang mit HPV" Im New England Journal of Medicine wurde dem vorliegenden Paper auch das Editorial gewidmet – eine besondere Auszeichnung. „Diese Ausgabe des Journals präsentiert einen Meilenstein in der Erforschung von Krebserkrankungen im Zusammenhang mit dem humanen Papillomavirus (HPV)", heißt es dort.

MedUni bei HPV-Behandlung und –Diagnose weltweit führend

Seit 2006 gibt es einen 4-fach HPV-Impfstoff, der gegen die gefährlichsten onkogenen HPVStämme, die Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten im Genital- und Rachenbereich verursachen, aber auch Genitalwarzen auslösen, schützt.

Die MedUni Wien nimmt ihre Verantwortung in dieser Causa sehr ernst und hat nicht nur einen HPV-Aktionstag initiiert, sondern auch eine kostengünstige Impfaktion für MitarbeiterInnen und StudentInnen angeboten. Bei der Behandlung und Diagnose von HPV-Erkrankungen gelten die Kliniken und Institute der MedUni Wien als weltweit führend. Diese internationale Top-Position wurde durch das vorliegende Paper neuerlich untermauert.

Fünf Forschungscluster an der MedUni Wien Insgesamt sind fünf Forschungscluster der MedUni Wien etabliert. Dort werden in der Grundlagen- wie in der klinischen Forschung vermehrt Schwerpunkte an der MedUni Wien gesetzt. Die Forschungscluster umfassen medizinische Bildgebung, Krebsforschung/ Onkologie, kardiovaskuläre Medizin, medizinische Neurowissenschaften und Immunologie. Die vorliegende Arbeit fällt inhaltlich in den Themenbereich des Clusters für Onkologie.

Die Medizinische Universität Wien (kurz: MedUni Wien) ist eine der traditionsreichsten medizinischen Ausbildungsund Forschungsstätten Europas. Mit fast 7.500 Studierenden ist sie heute eigenen Angaben zufolge die größte medizinische Ausbildungsstätte im deutschsprachigen Raum.

Original-Publikation:

New England Journal of Medicine „A 9-Valent HPV Vaccine against Infection and Intraepithelial Neoplasia in Women." E. A. Joura, A. Giuliano, O. Iversen, C. Bouchard, C. Mao, J. Mehlsen, E. Moreira, Jr., Y. Ngan, L. Petersen, E. Lazcano-Ponce, P. Pitisuttithum, J. Restrepo, G. Stuart, L. Woelber, Y. Yang, J. Cuzick, S. Garland, W. Huh, S. Kjaer, O. Bautista, I. Chan, J. Chen, R. Gesser, E. Moeller, M. Ritter, S. Vuocolo, and A. Luxembourg. N Engl J Med 2015;372:711-23. DOI: 10.1056/NEJMoa1405044.

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