Kriminalitätsstatistik | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart/Region Neckar-Alb:

Kriminalitätsstatistik 2014: Land laut Innenminister sicher

Stand: 28.02.15 19:46 Uhr

Geht man nach dem baden-württembergischen Innenminister Reinhold Gall, SPD, ist das Land kriminalitätstechnisch im Bundesvergleich sehr gut aufgestellt. Auch die Landkreise der Region Neckar-Alb stehen dabei gut gut da.Im Landesschnitt wurden pro Kreis im Jahr 2014 rund 5500 Delikte gemeldet. Im Kreis Reutlingen waren es dagegen 4700, im Landkreis Tübingen etwas über 4300 und im Zollernalbkreis nur rund 3700 Straftaten. Auch bei den Aufklärungsquoten liegen vor allem Reutlingen mit rund 60 Prozent und der Zollernalbkreis mit mehr als 65 Prozent über dem Landessschnitt von 59 Prozent. Sorge bereiten dem Innenminister allgemein vor allem die stark steigenden Zahlen bei Diebstählen. Noch gravierender sieht es bei den Wohnungseinbrüchen aus. Hier sind oft professionell organisierte osteuropäische Banden im Spiel.


Ein Innenmininister und seine obersten Polizisten mit insgesamt überaus zufriedener Miene: aus Sicht des Innenministers gibt es zum Haareraufen wenig Grund. Denn die Kriminalitätsstatistik für 2014 zeige: Das Land präsentiere sich im bundesweiten Vergleich weiterhin gut aufgestellt. Die Kriminialitätsabelastung bleibe auf niedrigem Stand - und er könne zudem auch vermelden, dass es den Sicherheitsbehörden gelungen sei, die Aufklärungsquote insgesamt zu erhöhen.

Konkret: Insgesamt wurden für 2014 rund 594 000 Delikte polizeilich registriert, ein leichter Anstieg: Ziehe man aber davon spezifische Verstöße gegen das Aufenthalts- oder Asylverfahrensgesetz rund um die Flüchtlingsströme ab, die alleine rund 14 000 Delikte umfassten, dann bewege man sich auf dem Level der vergangenen zehn Jahre. Für den Innenminister ein Erfolg. Der Anstieg betrage dann 2,9 Prozent. Die Aufklärungsquote hat sich zudem statistisch etwas erhöht: um rund ein Prozent. Rundi 58,9 Prozent der Delikte wurden letztlich auch aufgeklärt.

Besonders erfreulich sei zudem die Abnahme bei durchgeführten oder beabsichtigten Taten "gegen Leib und Leben", rund um das Thema "Mord". Dort sind die Fallzahlen im Vorjahresvergleich von 102 auf 79 zurückgegangen. Rund 97 Prozent dieser Delikte seien zudem aufgeklärt worden. Auch bei Körperverletzungen habe es starke Rückgänge gegeben. Besonders stolz ist Gall auf weniger Delikte beim Thema Jugendgewalt. Hier gab es 2014 ein Minus von 6,7 Prozent - auf 5270 Fälle. Seit 2007 betrage die Abnahme sogar rund 45 Prozent. Hier wirke sich vor allem die verstärkte Präventionsarbeit auf der straße und an Schulen aus.

Andere Bereiche machten aber Sorgen: Kritisch die Entwicklung im Bereich der Ladendiebstähle, der allgemeinen Diebstähle und Taschendiebstähle. Zudem ging auch die Fälle beigeklauten Fahrrädern und imBereich Schwarzfahren kräftig in die Höhe. Gall führt das darauf zurück, dass es mehr arme Menschen in Deutschland gebe.

Auffällig sei zudem auch: rund 36 Prozent aller Delikte würden von Ausländern verübt. Das habe natürlich auch mit den aktuell starken Flüchtlingsbewegungen zu tun. Das müsse man aussprechen, ohne es auf populistische Art und Weise zu verallgemeinern.

Die größten Sorgen des ministers betreffen indessen das Thema Wohnungseinbrüche. HIer sind 2014 zwar 1158 Tatverdächtige überführt worden. Und die Aufklärungsquote stieg auf rund 25 Prozent . Faktisch aber ist die Gesamtzahl der Einbrüche das achte Mal in Folge gestiegen. 2014 betrug das Plus hier 19,4 Prozent - auf insgesamt 13 483 Fälle. Besorgniserregend: hier seien vor allem hochorganisierte ausländische osteuropäische Banden am Zug. Vor allem betreffe dies derzeit georgische und rumnänische Tätergruppen, die autark agierten. Hier brauche es die Intensivierung der über-nationalen Zusammenarbeit der Behörden.

Sorge bereitet dem Innenminister auch, dass der Rauschmittel- und vor allem Cannabis-Gebrauch bagatellisiert werde. Hier seien die Fallzahlen um rund 165 Prozent angestiegen. Von bewussten Umgang könne keine Rede sein. Stattdessen würden die suchtgefährdenden Stoffen immer stärker. Ungut sei zudem, dass auch, dass die Gewalt gegen Polizisten massiv zunehme. hier sei oft Alkohol im Spiel.

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