Zwist mit Taxifahrer eskaliert – Christen getötet
Am 11. Februar kam es zu einem Disput zwischen einem Taxifahrer und seinem Kunden, der mit einer Tasche voller Handgranaten in das Viertel "KM5" gebracht werden wollte. Als das Taxi aufgrund technischer Probleme anhalten musste, griff der Kunde den Fahrer mit einem Messer an, wurde jedoch von diesem überwältigt und getötet. Kurz darauf wurde sein Leichnam in der Ali Abolo Moschee in dem islamisch dominierten "KM5" gefunden. Aufgebrachte Muslime nahmen die Bluttat zum Anlass, in den christlichen Teil des Gebiets zu marschieren und wahllos Christen zu ermorden. Mindestens 16 starben, viele weitere wurden verletzt. Örtliche Sicherheitskräfte verhafteten daraufhin mehrere Mitglieder der islamischen Seleka Milizen.
Christliche Dörfer von bewaffneten Viehhirten angegriffen
Schwer bewaffnete Viehhirten des Fulani Stammes griffen in der Provinz Nana Gbrebizi die von Christen bewohnten Dörfer Ouandago, Botto, Mbrès und Teile der Provinzhauptstadt Kaga-Bandoro an. Die Muslime hatten am 15. Februar ihr Vieh auf das Weideland ortsansässiger Christen getrieben und am nächsten Tag begonnen, die Häuser auszurauben sowie das Buschwerk in Brand zu setzen. Große Nutzflächen wurden dadurch ebenso zerstört wie mindestens acht Kirchen, mehrere Missionszentren sowie eine unbekannte Zahl christlicher Privathäuser. Pastor Arouneka David von der Apostolischen Kirche Mbrès und Sanze Gervais, Sohn eines weiteren Pastors, starben bei den Angriffen; ein weiterer Christ wurde gefoltert.
Zu weiteren Spannungen kam es, als UN Friedensgruppen (MINUSCA) im Zuge der angestrebten Neuordnung des Landes Seleka Mitglieder aufforderten, ihre Verwaltungsposten in der Provinz zu räumen. Seleka Kommandeure beriefen daraufhin ein Komitee ein, um sich diesen Bemühungen gezielt zu widersetzen. Tausende von Christen verließen infolge der Entwicklung fluchtartig die Stadt und verstecken sich seitdem unter menschenunwürdigen Bedingungen in den Wäldern.
Ein Pastor vor Ort kommentiert die Situation so: "Wir sehnen uns nach Frieden und wollen einfach unbehelligt unserem Alltag nachgehen. Aber wir sind im Leid gefangen. Die Menschen haben nichts zu essen und sind oft schon unterernährt; viele haben alles verloren, ihre Häuser sind verbrannt. Wir warten vergeblich auf Hilfe."
Während UN-Generalsekretär Ban Ki Moon angesichts der anhaltenden Gewalt die Entsendung weiterer Truppen in Aussicht stellt, unterstützt Open Doors die Christen vor Ort mit Nahrungsmitteln, Hilfe zur Selbsthilfe Seminaren und durch die Ausbildung von Trauma-Seelsorgern.
Auf dem Open Doors Weltverfolgungsindex rangiert die Zentralafrikanische Republik an 17. Position unter den Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.
(Open Doors)
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Über Open Doors
Open Doors ist ein überkonfessionelles christliches Hilfswerk, das seit fast 60 Jahren in mehr als 50 Ländern verfolgte Christen unterstützt mit Hilfe zur Selbsthilfe-Projekten sowie Bibeln und christlicher Literatur. Open Doors bildet Gemeindeleiter aus, engagiert sich für Gefangene und unterstützt die Familien ermordeter Christen. Mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit ("Sprachrohrdienst") informiert das Werk in Publikationen und mit Vorträgen über Christenverfolgung und ruft zu Gebet und Hilfe für verfolgte Christen auf. Jedes Jahr veröffentlicht Open Doors den Weltverfolgungsindex, eine Rangliste der Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.
Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz.
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