"Im Schutz der Sonntagsruhe gedeiht nicht das Christentum, sondern Amazon", schreibt Palmer unter der Überschrift "Die Tür macht auf!" in der Zeit. Die Altstadt von Tübingen sei selten voller als am Sonntag. "Es ist paradox: Die Menschen kommen dann zu uns, wenn die Läden zu sind", so der Oberbürgermeister. Um gegen den Internethandel bestehen zu können, müsse der Handel in den Innenstädten auf Service und Erlebnis setzen: "Begegnung und Beratung, Kaffee und Kauflaune". Diese Stärken könne der Handel aber nur bei Menschen ausspielen, die Zeit haben.
Palmer will dem Einzelhandel die Flexibilität geben, über einen Ruhetag selbst zu entscheiden. So wie es im Friseurhandwerk üblich sei, samstags zu arbeiten und montags zu schließen. Sonntagsarbeit sei ohnehin für sechs Millionen Beschäftigte bereits heute die Regel.
Palmer betont: "Wer seinen Arbeitsplatz im Einzelhandel verliert und als Paketbote anheuern muss, weil der Umsatz am Sonntag ins Internet wandert, wird mehr einbüßen als die Sonntagsruhe." Der Schutz des Sonntags sollte laut Palmer "kein Dogma sein, sondern eine Abwägung".
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