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Bei Diabetes: Blutzuckerwerte regelmäßig kontrollieren

Stand: 27.02.15 11:20 Uhr

An der Volkskrankheit Diabetes leiden nach Schätzungen des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung hierzulande aktuell rund 6 Millionen Menschen - der Großteil davon am erworbenen Typ 2 Diabetes. Falsche Ernährung, oft in Kombination mit Bewegungsmangel, was zu Übergewicht führt, ist sehr häufig dafür hauptverantwortlich. Nur ein kleiner Teil der Erkrankten leidet am Typ 1 Diabetes, bei dem meist durch eine Autoimmunreaktion die körpereigene Insulinbildung versagt. Für alle Erkrankten ist es aber wichtig, die Blutzuckerwerte kontinuierlich zu kontrollieren.

Kontinuierliche Tests und Beratungen helfen chronisch kranken Diabetikern. Denn blieben die Werte über lange Zeit zu hoch, dann könnten sowohl die kleinen und großen Blutgefäße als auch die Nerven erkranken, sagt Christoph Gulde, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg. Das könne zu ernsten Folgeschäden eines Diabetes führen. Beeinträchtigt würden die Nieren, es könne zu Veränderungen des Augenhintergrundes bis hin zur Netzhautablösung kommen. Spätere Folgeerkrankungen könnten zum sogenannten diabetischen Fuß führen, was im schlimmsten Fall bis zur Amputation fortschreiten könne, so Gulde. Weitere Folgen könnten ein deutlich erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle sein. Deshalb sei es wichtig, dass der Diabetiker mit seiner Selbstmessung aktiv dazu beiträgt, die Stoffwechseleinstellung zu optimieren.

Die seltenere Erkrankung des Typ 1 Diabetes ist durch ihre Symptomatik wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, starker Durst verbunden mit häufigem Wasserlassen sehr leicht zu diagnostizieren. Der Typ 2 Diabetes sei tückischer, weil er lange unerkannt bleiben könne, so Apotheker Christoph Gulde. Eine Ermittlung des Blutzuckerspiegels könne Klarheit verschaffen, wenn man zur Risikogruppe mit Übergewicht und Bluthochdruck gehöre. Erste Anhaltspunkte könne solch ein Test schon in der Apotheke bringen. Ein Tropfen Blut von der Fingerkuppe reiche aus.

Wird hier ein erhöhter Wert festgestellt, sollte das Thema möglichst zeitnah mit dem Hausarzt weiter besprochen werden. Für die regelmäßige Selbstkontrolle der Blutzuckerwerte gibt es unterschiedliche Geräte in Apotheken. Die richtige Handhabung wird in den meisten Fällen auf Wunsch mit den Kunden geübt.

Wer wegen einer Diabeteserkrankung langfristig auf das Spritzen von Insulin angewiesen ist, für den stehen heutzutage in vielen Fällen so genannte Pens zur Verfügung. Pens hätten die Verabreichung von Insulin wesentlich vereinfacht und sind heute in der modernen Diabetestherapie nicht mehr wegzudenken, so Gulde. Solch ein Pen kann auch in der Öffentlichkeit diskret benutzt werden und ist nach entsprechender Anleitung einfach im Handling.

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. setzt sich für die unabhängige Beratung von Patienten, Gesundheitsprävention und die sichere Abgabe von Arzneimitteln ein. In Baden-Württemberg
gibt es rund 2.700 öffentliche Apotheken. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Um das Wohl der Patienten kümmern sich im Land neben den approbierten
Apothekerinnen und Apothekern auch rund 15.000 Fachangestellte, überwiegend Frauen, in Voll- oder Teilzeit.

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